Mega dumm gelaufen

Autor*in
Bertram, Rüdiger
ISBN
978-3-7641-5193-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hellmeier, Horst
Seitenanzahl
128
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Berlin
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Skurriler, witziger Comicroman, der auch zum Selberdenken einlädt, über zwei höchst unterschiedliche Schüler, die nur gemeinsam ein Problem lösen können.

Beurteilungstext

Rüdiger Bertram weiß, was Kinder wünschen: Im vorliegenden, gelungenen Werk stellt der Autor des diesjährigen Welttagsbuchs „Ich schenk dir eine Geschichte“ zwei seltsame Typen in den Mittelpunkt, die sich von einer Katastrophe in die nächste manövrieren, bis nach rund 120 Seiten ein höchst überraschendes Happy End bei den Protagonisten eine neue Freundschaft sowie bei den Betrachtenden ein großes Lesevergnügen besiegelt.
Zuerst geht es allerdings eher bedrohlich los. Das erfahren wir von Alex, einem Eierkopf mit Schmalzlocken, der sich offenbar freiwillig Prügel abholt. Und zwar vom muskulösen Kalle. Der taucht zwar nicht gleich in Person auf, wirkt jedoch absolut furchteinflößend angesichts der Dinge, die er (angeblich) schon getan hat: Den Eisenring des Basketballkorbs verbogen! Eine Fallgrube vor dem Lehrerzimmer gegraben! Natürlich alles total überzogen, aber sehr lustig und etwas, das viele Schülerinnen und Schüler gern tun würden.
Völlig überraschend aber will Kalle dem Brillenträger gar nichts tun, sondern ihn einspannen, damit er ihm bei einem großen Problem behilflich ist: Es geht um den „heiligen“ Schulpokal, den Kalle ganz aus Versehen zerstört hat und nun rasch unbemerkt ersetzen muss. Dazu wird Geld gebraucht und Alex soll helfen, dieses zu beschaffen. Was aber leider ein ums andere Mal mächtig schief geht - „Mega dumm gelaufen!“
Die Grundproblem ist absurd, die Lösungen, die man sich zwischen Superman-Wunschdenken und kreativen Ideen gemeinsam überlegt, sind es nicht minder. Am Ende wird klar: Der „böse“ Kalle mit dem schlechten Ruf ist eigentlich ganz anders - das darf nur niemand erfahren.
Ein großartig gemachtes Buch, das zum Selbstdenken anregt und zur Frage: Soll, kann, darf man etwas glauben, „wenn alle es sagen“? Wie ist das mit den unbestätigten Gerüchten - wer setzt sie in die Welt? Und warum? Auch der zweite Punkt ist bedenkenswert: Alex macht sich von vornherein erst einmal selbst klein.
So viel Witz in so wenig Worten - das muss man dem Autor erst einmal nachmachen. Die gelungenen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Horst Hellmeier tun ein Übriges um für immer neues Vergnügen beim Durchblättern der Seiten zu sorgen. Zeichnungen mit viel Weißraum wechseln sich ab mit Bildern, auf denen es ganz viel zu entdecken gibt - wenig Text, aber viel zum Nachdenken (Was könnte man mit dem plötzlich aufgetauchten Geld alles sonst noch tun?).
Durch den überschaubaren Umfang der Sätze, garniert mit typischen Comicäußerungen, können sich auch Leseanfänger schnell die Inhalte erobern. Einen gewissen Sinn für Humor und Skurrilität benötigen sie zwar, aber gerade beim gemeinsamen Lesen in der Gruppe stellt sich das schnell ein.
Absolute Empfehlung für ein großartiges Buch!
Michaela Pelz

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MiPe; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 15.06.2021

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