Meeresfieber

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gefühle
• Reisen
• Spannung

Teaser

Geertje heuert als Schiffsjunge verkleidet auf einem Segelschiff nach Ostindien an. Sie erlebt das harte Leben der Ostindienfahrer: einen Kapitän, der die Mannschaft tyrannisiert, todbringende Krankheiten, Lebensmittel, die knapp werden. Sowohl die stürmische See als auch Hitze und kein Wind lassen das Schiff hilflos auf dem Meer treiben. Nach langem Überlegen stimmt Geertje dem Plan zu, bei einer Meuterei mitzumachen. Doch dieser Plan ist erst der Anfang eines gefährlichen Abenteuers!

Beurteilungstext

Ein Mädchen verkleidet als Schiffsjunge auf einem Segelschiff nach Ostindien - dieses Thema verspricht Spannung und Abenteuer. Man hört die knarrenden Bohlen, den stürmenden Wind, der in die Segel bläst, und die donnernden Wellen, die an die Schiffswände krachen.
Rebecca Noldus, niederländische Autorin, schildert in ihrem ersten historischen Roman das harte Leben der Ostindienfahrer in eindringlichen Bildern. Dafür hat sie in vielen Büchern über die Schifffahrt und die Reisen nach Ostindien recherchiert.
Die 13-jährige Geertje träumt nur einen Traum: Sie möchte zur See fahren, wie ihr Vater, der als Walfischfänger arbeitet und bei einer Ostindienfahrt ums Leben kommt. Geertje glaubt nicht an ihres Vaters Tod und beschließt ihm hinterher zu reisen. Als Kochsjunge verkleidet heuert sie auf der "Eenhoorn" an und gerät in ein Abenteuer, das viel gefährlicher ist, als sie sich gedacht hat: ein Kapitän, der die Mannschaft tyrannisiert, Lebensmittel, die knapp werden, Krankheiten, die den Seefahrern den Tod bringen. Als einige Männer eine Meuterei planen, überwindet Geertje ihre Angst und unterzeichnet den gefährlichen Plan.
Bis die "Eenhorn" Batavia erreicht, muss die Mannschaft nicht nur gegen Sturm, Hitze, Durst und Hunger kämpfen, Intrigen werden gesponnen, Missgunst und Verrat macht sich unter der Seeleuten breit. Geertje, die ständig aufpassen muss, dass ihre Verkleidung nicht erkannt wird, geht neben ihrer Arbeit als Kochsjunge dem Wundarzt zur Hand und gefährdet nicht nur einmal ihr Leben, um anderen zu helfen.
Realistisch gibt Rebecca Noldus Auskunft über das harte und gefährliche Handwerk des Seefahrers im 18. Jahrhundert. Wer mit den Fachbegriffen der Segelschifffahrt nicht zurechtkommt, kann auf den letzten Seiten des Buches die Begriffe nachschlagen. Dort findet er auch eine Zeichnung vom Aufbau eines Segelschiffes.
Die fiktive Geschichte vom als Jungen verkleideten Mädchen ist nicht neu und an manchen Stellen ein wenig konstruiert, doch schauen wir gern darüber hinweg, denn Geertje nimmt uns mit an Bord der "Eenhorn” und schon riechen wir die salzige Meeresluft und hören die Wellen donnern ...
"Meeresfieber" ist alles andere als eine romantische Seefahrergeschichte - aber das war die Schifffahrt in jener Zeit auch nicht - packend erzählt und mit genügend Freiraum für die Fantasie des Lesers.