Mattis und das klebende Klassenzimmer
- Autor*in
- Schlichtmann, Silke
- ISBN
- 978-3-446-26220-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Bohn, Maja
- Seitenanzahl
- 61
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2019
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
In Mattis' Klasse kehrt keine Ruhe ein. Mattis löst das Problem, indem er drei seiner Mitschüler in irgendeiner Form mit Sekundenkleber festklebt. In diesem Buch beschreibt er seine Beweggründe dafür.
Beurteilungstext
Mattis' Mutter ist fest davon überzeugt, dass Mattis ein Schwerverbrecher wird. Schon wieder ist ein Brief aus der Schule gekommen, in dem es Klagen über Mattis gibt. Aber nun wird gleich zu Anfang erstmal erklärt, was ein Schwerverbrecher ist. Einer, der die Bank überfällt, der Menschen umbringt und verspeist und dergleichen. Ziemlich unappetitlich gleich am Anfang, und in diesen Sack wird Mattis mit hineingesteckt. Da fragt man sich, was er wohl so Schlimmes angestellt hat. Mattis erzählt diese Geschichte und er hat sie aufgeschrieben, weil er erklären will, warum er seine Mitschüler Kathi, Augustin und Marvin mit Sekundenkleber verklebt hat. Er schildert aus seiner Sicht, dass Kathi, die ja immer herumhampeln muss, besser auf dem Stuhl festgeklebt werden musste. Dass Marvin, der immer rein ruft, den Mund zugeklebt bekommt und Augustin, der immer seine Sachen, bekommt die Arme am Tisch festgeklebt. Herr Storm, der Lehrer, findet das alles wirklich gar nicht witzig und regt sich furchtbar auf. Mit der Situation kann er hier gar nicht souverän umgehen. Hier wird die subjektive Sicht auf die Dinge von Mattis erzählt, der Lehrer wird als unfähiger hilfloser Trottel dargestellt, über den sich eine ganze Klasse 8-jähriger Kinder lustig macht. Darüber hinaus begegnet Mattis ihm auch noch überaus frech und respektlos. Der Brief nach Hause wird leider gar nicht im Gespräch thematisiert, Mutter schimpft ohne Rückfragen oder Nachfragen und Mattis kann nicht verstehen, was und ob er was falsch gemacht hat. Das Buch behandelt eine Alltagssituation aus der Schule, ziemlich überzeichnet, vor allem der Lehrer kommt schlecht weg. Die Chance, ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass manche Dinge in der Schule nicht in Ordnung sind und auf Kosten anderer gehen, wird vertan. Der Leser sollte schon ein wenig Erfahrung mitbringen, weil Gedankensprünge und gelegentlich schwierige Wörter oder notwendiges Hintergrundwissen das Verständnis manchmal erschweren. Dazu kommt, dass die 12 Kapitel zwar in größerer Schrift gesetzt sind, aber relativ viel Text enthalten. Illustriert ist das Buch mit zahlreichen kleinen farbigen Zeichnungen, die den Text unterstützend begleiten. Unpassend ist die Werbung für Kinderschokolade mit passender Abbildung in Kapitel 6.