Marta

Autor*in
Krist, Hetty
ISBN
978-3-942929-26-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krist, Hetty
Seitenanzahl
32
Verlag
Lychatz
Gattung
Fantastik
Ort
Leipzig
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Junge Leon lernt im Nachbaranwesen die behinderte Marta kennen. Sie kann sich nur im Rollstuhl bewegen, spricht kaum, hat aber eine ausufernde Fantasie und lacht gern. Leon darf neben ihr einschlafen, und beide begeben sich auf eine wundersame Reise über Meere in den Urwald, treffen viele seltsame Wesen und haben viel Spaß, bis sie geweckt werden. War alles nur ein Traum?

Beurteilungstext

Die Geschichte ist stringent erzählt, wobei die kurzen Textpassagen jeweils unter den großflächigen Illustrationen zu finden sind, was das Vorlesen und das Lesen sicherlich prima ermöglicht und die Einheit von Text und Bild befördert. Naiv tastet sich Leon an die Brüder von Marta heran, um die Besonderheit dieses Mädchens zu erfahren. Gemeinsam versuchen sie danach beide, den Partner zu verstehen und seine Gefühle wahrzunehmen. Zuerst sind die Erlebnisse Realität, als sie speisen, als Leon Marta vorliest, er tanzt und beide Musik hören, dann entwickelt sich daraus eine bewegte Traumwelt, die den kindlichen (und erwachsenen) Leser mitreißen dürfte. Expressiv wird der wiederum gemeinsame Ausflug über das Meer zu einer Insel, wo sie in das Maul einer Robbe verschwinden, einen Tanz im Feuer erleben, von einem Feuervogel heraus und davongetragen werden, auf den Flügeln einer Windmühle landen, bis Marta herunter fällt und plötzlich beide wieder allein sind. Aber ihr hilft ein Schmetterling, ihm ein Frosch, so dass sie wieder zusammenfinden, Äffchen im Urwald begleiten sie nun, und ein Tiger bringt sie zurück an die Schlafstätte, wo ihr Traum-Abenteuer begann. Als die Mutter Martas beide früh weckt und den Traum beendet, sind beide Kind-Figuren noch so darin verwickelt, dass sie die Traumwelt als Realität ansehen.
Als die Mutter jedoch einen Schmetterling auf ihrer Nase bemerkt, zweifelt sie an sich und den Wechsel zwischen realer und fantastischer Auslegung. Die Wechsel der beiden Erzählebenen geschieht kaum merklich. So wird die wundersame Welt wie eine reale begriffen. Die Sätze des Textes sind kurz und bündig, leicht verständlich und somit nahe der realen Welt. Die Illustrationen sind einerseits wuchtig und grell, andererseits zart und pastellfarben. Die Personifizierungen in den Bildern (Wolken, Vögel, Bäume etc.) unterstützen die Absicht zu kontrastieren.
Unschwer vermag man die brisante Thematik wahrzunehmen: die unbeschwerte und natürliche Annäherung gesunder Kinder an behinderte, die Notwendigkeit, diese in das normale, alltägliche Leben bewusst und selbstverständlich einzubeziehen.
Ein großartiges Buch!

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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