Marilyn

Autor*in
Greif, Jean-Jacques
ISBN
978-3-570-12741-4
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
251
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine fiktive Autobiografie und berechtigte Zerstörung des Mythos vom hoch gejubelten Sexsymbol Marilyn Monroe.

Beurteilungstext

Marilyn Monroe wurde 1926 als Norma Jeane Baker geboren und starb 1962 unter nicht geklärten Umständen. Die vorliegende fiktive, auf nachweisbare Fakten zurückgreifende Autobiografie zeichnet ihr Leben nach, weniger aus der Rückerinnerung, wie bei "echten" Autobiografien üblich, sondern eher als eine Art Zustandsbericht biografischer Fakten, jeweils aus der Sicht eines Kindes, eines jungen Mädchens, einer Frau. Diese Sicht Marilyns in ihren jeweiligen Altersstufen ermöglicht dem Leser die direkte Schau ihres Inneren.
Norma Jeane Baker wuchs als uneheliches Kind einer labilen Mutter auf, in der bedrohlichen Fürsorge einer geisteskranken Großmutter, unter Verwandten, Bekannten, in Heimen. Mit 16 Jahren wurde sie verheiratet, um sie in der Familie loszuwerden. Wie bekannt, war Marilyn Monroe mehrfach verheiratet. Obwohl sie Kind wollte, blieb sie nach einigen Fehlgeburten kinderlos.
Wenn Norma Jeane Baker von ihren zahlreichen Filmen spricht - wie im ganzen Buch in der Gegenwartsform - spricht sie von “Marilyn Monroe” als einer dritten Person, die ihr zwar bekannt ist, die aber Dinge tun und sagen muss, die ihr persönlich fremd sind. Sie genießt zwar den Ruhm und den Bekanntheitsgrad, den ihr die Rollen bringen, doch dieses zweite Leben - ein Leben neben dem ihren - macht sie nicht glücklich. Immer häufiger greift sie zu Beruhigungs- und Schlafmitteln, die letzten Endes zu ihrem Tod führen; ob gewollt oder ungewollt, lässt der Autor offen.
In etlichen Publikationen über Marilyn Monroe erscheint sie als die strahlende Sexblondine, ein Bild, das sowohl für die Filmindustrie als auch für den amerikanischen Bürger bewusst aufgebaut wurde. Dass sich hinter dieser Fassade des Glamours ein verstörter Mensch befand, wurde für das Showgeschäft unterdrückt; Marilyns angeblicher Suizid war deshalb für die Amerikaner unfassbar.
Die Biografie in Ichform, wenn auch fiktiv, lässt von diesem Verstörtsein einiges aufscheinen, was das Kind, das Mädchen, die Frau Norma Jeane Baker für den Leser verständlicher und sympathischer macht. In der Interpretation des Autors ist, ergibt sich nach dem, was an Fakten über M.M. bekannt ist, ein stimmiges Bild dieses schillernden, bedauernswerten Menschen.
Ein angefügtes ausführliches Personenverzeichnis ermöglicht auch dem jüngeren Leser, Berichte in ihren damaligen Kontext einzuordnen. Auch wer als Jugendlicher nicht mehr für die 50 Jahre zurückliegende Filmaera einer Marilyn Monroe empfänglich ist, liest diesen Blick hinter die Filmkulissen mit Gewinn.


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Diese Rezension wurde verfasst von rvn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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