Marie und die Dinge des Lebens

Autor*in
Mortier, Tine
ISBN
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Vermeire, Kaatje
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marie ist ein ungeduldiges, vor Lebensfreude strotzendes Mädchen. Ihre Großmutter ist ihre beste Freundin. Zusammen jagen sie am liebsten durch den Garten, naschen Kekse und erzählen Geschichten. Als die Großmutter erkrankt, ändert sich alles: Sie schläft nur noch, ist nicht ansprechbar. Doch Marie gibt ihre Freundin nicht auf und versteht sie als Einzige in der neuen Sprachlosigkeit. Als dann der Großvater stirbt, erfüllt sie der Großmutter einen wichtigen Wunsch.

Beurteilungstext

Respekt:
Geburt, Leben, Freude, Altern, Krankheit, Tod und Trauer - das sind die massiven Bausteine, aus denen Tine Mortier ohne Schwere und auf nur 14 Seiten eine beeindruckend lichte Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Mädchen und seiner Großmutter baut.
Dabei werden ohne Berührungsängste Vergänglichkeit und Tod ins Blickfeld geholt, mehr noch - es wird sogar der Blick in den Sarg des Großvaters gewagt: “Wie schön. Wie unglaublich schön.”
Trost, Vertrauen ins Leben und Lebensfreude gehen von diesem Buch aus, dass durchaus den Stellenwert eines Aufklärungsbuches haben kann: Das Mädchen Marie zeigt auf, wie es lohnt, die Lebenden zu lieben und sie nicht aufzugeben, wenn sie schwierig werden und wie von den Toten Abschied genommen werden kann und: dass Kekse dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Mortiers Sprache ist direkt und klar, hat eine schöne Sprachmelodie, konzentriert sich auf das reduziert Wesentliche und eignet sich gut zum Vorlesen. Die direkte Rede des Mädchens ist optisch abgesetzt und charakterisiert ein vitales, selbstbewusstes, auf alle Niedlichkeit verzichtendes Kind, ein Mädchen, das nicht süß und brav ist. Das ist nicht immer sprachlich rund und an einer Stelle auch an der Grenze zur Respektlosigkeit, was sicher hätte klüger gelöst werden können.
Wirklich eingenommen wird man aber von der wunderschönen Gestaltung des Buches. Es sind nicht nur die direkten Illustrationen, es ist ein Gesamtkunstwerk: Vom Cover, dem Vorsatzpapier bis zur letzten Seite ist jeder Zentimeter schön gestaltet. Kaatje Vermeire findet ausdrucksstarke Bilder, die den Text in die Tiefe öffnen. Ihre Bilder sind es, die Lust machen, das Buch immer wieder anzuschauen und zu lesen. Dabei kann man jedes mal etwas Neues entdecken und sich in die Bilder vertiefen, wie in die Stofflichkeit, einzelne Details, die atmosphärische Farbgebung. Sie schenkt dem Betrachter einen zusätzlichen stummen Protagonisten, der das Geschehen begleitet, als alles so schwierig wird: ein mitfühlendes, aufmerksames Eichhörnchen, das man sofort lieb gewinnt. Vermeire veredelt durch ihre Gestaltung das Buch zu einer Kostbarkeit, die geeignet ist, im Sinn ästhetischer Bildung einen Eindruck von Schönheit zu hinterlassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Bob.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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