Marie mit dem Kopf voller Blumen

Autor*in
Laube, Sigrid
ISBN
978-3-7026-5783-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
152
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14-jährige Marie soll nach dem Willen des Vaters ins Kloster eintreten und Kranke pflegen. Doch Marie möchte Gartenbaumeisterin werden. Im 18.Jahrhundert ist aber ein Beruf für ein Mädchen nicht vorgesehen. Marie erhält Unterstützung von Doktor Mesmer und dem Bäckerssohn Jakob ....

Beurteilungstext

Wien im Jahr 1768: die junge Protagonistin Marie wird im in Krankenpflege und hausfraulichen Tugendenden ausgebildet, was ihr gar nicht zusagt. Ihr Vater, ein Gärtner, will, dass sie ins Kloster eintritt. Marie möchte Gartenbaumeisterin werden, was in der damaligen Zeit für ein Mädchen unvorstellbar erscheint. Der Autorin gelingt es, die Gefühle der Protagonistin, ihr Hoffen und Bangen treffend zu beschreiben. Einen Gönner und Verbündeten findet Marie in Dr. Mesmer, der Maries Talent zu schätzen weiß und fördert und sich über alle Konventionen hinwegsetzt um die Jugend zu unterstützen. In Mesmers Haus lernt Marie auch den 12-jährigen Mozart, das “Wunderkind” kennen, der am Wiener Hof Intrigen zum Opfer fällt, jedoch von Mesmer ebenfalls gefördert und unterstützt wird. Sehr anschaulich sind die Begegnungen mit Mozart ausgearbeitet sowie auch eine Freundschaft oder aufkeimende Liebe zu dem Bäckerssohn Jakob. Neben der Ich-Findung der Protagonistin wird Einblick in eine Zeit gegeben, in der die Frau stark abhängig vom Willen des Vaters war. Deutlich werden die Standesschranken herausgearbeitet und die Abhängigkeit vom Wohlwollen des Adels und der Wohlhabenden. Gut gelungen sind die Charaktere der Personen, die sich im Laufe der Handlung weiterentwickeln. Mit der Erfüllung des Berufswunsches der Protagonistin werden gesellschaftliche Normen durchbrochen und ein Stück weit Emanzipation gefördert. Der (weibliche) Leser zwischen 12 und 15 Jahren kann sich mit der Protagonistin solidarisieren und mit ihr bangen und hoffen. Nebenbei wird auch ein kleiner Einblick in Mozarts Wiener Zeit gewährt. Vervollständigt wird das Buch durch ein Glossar, ein Nachwort der Autorin zu den aufgearbeiteten historischen Figuren und der Zeit des Aufbruchs sowie Informationen über Lebensgewohnheiten, Gesundheitswesen und anderes mehr im 18. Jahrhundert.
Sehr empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPMK.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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