Marie Käferchen

Schlagwörter

• Außenseiter
• Diversität
• Musik

Teaser

Marie Käferchen ist ganz anders als die anderen Wiesenbewohner. Sie ist ein Mädchen, das gerne wild ist und auf Rockmusik und Punk steht. Für die anderen ist sie viel zu laut! Gerade wenn sie selbst Musik macht. Irgendwann ist sie allein auf der Wiese ... Ob sie sich anpasst? Oder wird sie Verstärkung erhalten?

Beurteilungstext

Ein Käferchen soll niedlich, süß und klein sein, entspannt und lieblich auf der Wiese mit zarten Flügelchen rumflattern. Friedlich und gechillt sein – bloß nicht laut und wild. Zwischen den Büschen versteckt, betrachtet den Leser ein kleines Wesen mit großen Augen. Doch auf den nächsten beiden Buchseiten zeigt sich der Käfer von einer ganz anderen Seite. Er singt wild, bängt mit dem Kopf, schwingt die langen Fühler und streckt die Faust in die Luft. Sogar die Zähne werden gebleckt und wilde Grimassen geschnitten. Bei diesem Tier handelt es sich um Marie Käferchen und sie ist ganz anders als die anderen Wiesenbewohner. Der Vater stöhnt und schaut genervt, wenn sie in ihrer Blüte Punkrock hört. Die Insekten um Marie sind verschreckt und entrüstet. Ihr Verhalten wird als unziemlich und der fette Bass, das Schlagzeug und die E-Gitarre als störend empfunden. Marie jedoch lässt sich davon nicht beirren. Sie ist glücklich, dreht den Regler einfach lauter und grölt ausgelassen mit. Irgendwann ist sie ganz allein auf der Wiese. Doch Marie lässt sich nicht unterkriegen, sie will den Rock’n’Roll nicht aufgeben und nichts entbehren. Sie bleibt sich selbst treu. Eine wichtige Botschaft! Dann taucht eines Tages eine bunte, bekannte Käfer-Band auf, um auf der Wiese zu musizieren. Ihnen gefällt der Gesang von Marie und sie begleiten sie musikalisch. Aus den Liedern der Truppe werden Hits und die anderen Wiesenbewohner werden von der Musik angelockt. Plötzlich ist Marie anerkannt.

Der Text ist in wundervollen Reimen geschrieben und liest sich recht kurzweilig. Der Wortwitz lädt zum Schmunzeln ein und enthält allerlei Anspielungen, denen die erwachsenen (Vor)Leser auch etwas abgewinnen können. Die am Computer gezeichneten Illustrationen von Wiebke Rauers bezaubern mit der emotionsreichen Mimik und Gestik der Figuren. Auch die knalligen Farben sind passend zur Handlung eingesetzt. In vielen kleinen Details sind Rock’n’Roll-Elemente aufgegriffen worden. Da werden Lederjacken mit Nieten, Buttons und kleinen Totenköpfen getragen. Auch die langen Haare fehlen nicht.

Das Buch enthält einige Extras. Zum einen sind ihm rockige Tattoos beigelegt und mittels des abgedruckten QR-Codes kann man kostenlos dem gleichnamigen Hörbuch lauschen, welches sehr lohnenswert ist und vom Autor selbst gelesen wird.