Marcelo in the Real World

Autor*in
Stork, Francisco X.
ISBN
978-3-8414-2122-7
Übersetzer*in
Waldhof, Britta
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
364
Verlag
FJB
Gattung
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marcelo bezeichnet sich selber als Asperger-Autist. Für die Sommerferien hat sein Vater, ein erfolgreicher Rechtsanwalt, beschlossen, dass Marcelo die reale Welt kennenlernen sollte. Deshalb wird Marcelo in der Poststelle der Anwaltskanzlei arbeiten. Die Arbeit an sich ist für ihn gut zu bewältigen, wenn da nicht die verschiedenen Menschen mit ihren schwer verständlichen Äußerungen und ihren noch unverständlicheren Gefühlen wären ...Die reale Welt ist für Marcelo eine Herausforderung.

Beurteilungstext

Marcelo ist fast Erwachsen, ist gut behütet zwischen Zuhause und privater Sonderschule aufgewachsen, er weiß ziemlich viel und er bezeichnet sich selber als Asperger-Autist. Sein Vater will ihn mit der realen Welt bekannt machen und lässt ihn in den Sommerferien in seiner Anwaltskanzlei in der Poststelle arbeiten. Dort trifft Marcelo erwartungsgemäß auf die verschiedendsten Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, ehrliche und weniger ehrliche Menschen. Marcelo hat als Asperger-Autist Probleme damit, Redewendungen, Mimiken und Gefühle zu deuten und zu verstehen. Als er auch noch Unwahrheiten und Lügen erkennt, muss er schwere Entscheidungen fällen.
Die Erlebniswelt eines Asperger-Autisten wird anfangs wunderbar anschaulich beschrieben - Marcelo selbst erzählt seine Erlebnisse. Er hört und versteht genau das, was zu ihm gesagt wird und er spricht auch ehrlich. Er kennt kaum Ironie, Zweideutigkeiten oder Wortübertragungen. So entstehende Situationskomik wird im Roman herrlich witzig beschrieben, ohne lächerlich zu wirken. Leider ist davon im Laufe der Geschichte, also über den beschriebenen Zeitraum von ein paar Wochen nicht mehr all zu viel übrig; das Ankommen des Autisten Marcelo in der realen Welt geht sehr schnell (zu schnell) von statten.
Bei seiner Ferienarbeit in der Poststelle der Anwaltskanzlei seines Vaters lernt Marcelo erwartungsgemäß einige Menschen kennen. Jasmin, verantwortlich für die Post in der Anwaltskanzlei, macht keinen Hehl aus ihrer ablehnenden Haltung ihm gegenüber. Sie ist es aber auch, die immer ehrlich zu ihm ist, ihn als Mensch akzeptiert und ihn später an ihrem Leben, an ihren Zukunftsplänen teilhaben lässt. Wendell, der Sohn des Anwaltskollegen des Vaters, dagegen spielt und spricht falsch, nutzt Marcelo aus und Marcelo kann dies allein schwer deuten.
Während Marcelo sehr bemüht ist, die reale Welt in der Anwaltskanzlei mit ihren vielfätigen menschlichen Erscheinungen zu begreifen, zu deuten, zu durchschauen, entdeckt er auch Dinge, die ihn sehr durcheinander bringen. Ein Foto eines auf einer Gesichthälfte entstellten Mädchens verschwindet in Marcelos Hosentasche und lässt ihm keine Ruhe mehr. Auf der Suche nach der Idendität des Mädchens stößt Marcelo auf Geld-und Machtinteressen, welche wieder zusätzlich schwer zu durchschauen sind. Außerdem lernt er eine dunkle Seite seines Vaters kennen, welche ihn ebenfalls verwirrt. Mit Hilfe von Jasmin kann er dem Mädchen später helfen und er weiß deutlicher, wie er sein Leben weiter gestalten will.
Im Roman werden Fragen nach: Wer oder was ist “behindert”?; Was sind unsere Ideale? Worin besteht der Sinn des Lebens? neu gestellt und ziemlich unkoventionell durch Marcelo selbst beantwortet.
Der Roman ist übersichtlich in Kapitel gegliedert, ansonsten schnörkellos und somit wird der Lesefluss durch nichts gestört. Zum vertiefenden Verständnis über die Lebens- und Gefühlswelt der noch immer ziemlich “unbekannten” Autisten in unserer Gesellschaft leistet diese Buch einen guten Beitrag.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BK.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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