Marcelo in the Real World

Autor*in
Stork, Francisco X.
ISBN
978-3-8414-2122-7
Übersetzer*in
Waldhof, Britta
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
365
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marcelo leidet an einer Art Autismus. Dank seiner verständnisvollen Familie und der beschützenden Welt der privaten Förderschule Paterson kann er sich ganz seinen Leidenschaften hingeben: der „inneren Musik“ und der Bibel. Mit 17 Jahren vermittelt ihm der Vater einen Ferienjob in seiner erfolgreicher Anwaltskanzlei. Marcelo soll hier endlich das „reale Leben“ kennenlernen und danach das letzte Schuljahr in einer normalen Schule abschließen.

Beurteilungstext

Für Marcelo ist dies ein Schock. Er ist keinesfalls geistig behindert und weiß deshalb sehr gut, welchen Eindrücken und Belastungen er in diesem Job ausgesetzt sein wird. Der Autor Stork lässt Marcelo seine Geschichte selbst in der „Ich-Form“ erzählen. Der Leser wird dadurch besonders nahe an das Denken und Fühlen von Marcelo herangeführt. Er lernt, sich auf die Langsamkeit von Marcelos Gedankengängen und die Direktheit, mit der er Fragen stellt und seine Meinung von sich gibt, einzulassen. Marcelo ist ein Forschungsobjekt der Medizin, weil er Musik hören kann, die nur er wahrnimmt und die er sogar jederzeit aus seinem Inneren „anfordern“ kann. Sein Bibelstudium diskutiert der Katholik Marcelo mit einer Rabbinerin. Liebe und Sex sind für Marcelo in diesen Wochen ein bevorzugtes Thema, da er zwar „aufgeklärt“ ist, aber sich die Gefühle nicht vorstellen kann. Jasmine, seine Vorgesetzte und Kollegin auf der Poststelle der väterlichen Kanzlei, kann sich auf Marcelos Besonderheiten gut einlassen. Die beiden sind sich nicht nur sympathisch, sie verbünden sich auch, als Marcelo einem Betrug auf die Spur kommt, in den sein Vater und dessen Kompagnon verwickelt sind. Für Marcelo entsteht durch diese Entdeckung ein schlimmer Konflikt. Einerseits will er dem geschädigten Mädchen Ixtel zu seinem Recht verhelfen, andererseits ist ihm bewusst, dass er mit dem Aufdecken des Betrugs das Einkommen und den Wohlstand seiner Familie gefährdet. Er entscheidet sich für die Gerechtigkeit. Trotz seiner Naivität, die Dinge anzupacken, seiner Unfähigkeit zu lügen und trotz der vielen bösartigen Intrigen in der Kanzlei findet der Fall einen guten Abschluss. Nach einem Wochenend-Ausflug mit Jasmine zu deren heimatlichem Bauernhof sieht Marcelo plötzlich auch seinen künftigen beruflichen Werdegang vor sich. Er stellt fest, dass er seine „innere Musik“ nicht mehr abrufen kann, und die Bibel fesselt ihn ebenfalls nicht mehr. Bleibt nur noch die Sache mit der Liebe. Aber Marcelo ist bereit für die „Real World“. Der Roman ist unglaublich spannend trotz Marcelos umständlicher Art zu denken. Ja, allmählich beginnt man beim Lesen selbst Wörter, Begriffe und Redensarten nach Marcelos Art zu hinterfragen.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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