Manno! Alles genau so in echt passiert

Autor*in
Kuhl, Anke
ISBN
978-3-95470-218-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kuhl, Anke
Seitenanzahl
136
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Comic / Graphic Novel
Ort
Leipzig
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Anke Kuhl gibt Einblick in ihre Kindheit. In Comicepisoden erzählt sie von harmlosen Streichen, großen Ängsten, von Großelternnachmittagen und geteiltem Eis. Kindheitsgeschichten im typischen Anke-Kuhl-Stil, in denen sich jede*r wiedererkennen kann.

Beurteilungstext

Manno! Ein kindlicher Ausdruck des Trotzes, des Ärgers, vielleicht auch des Beleidigtseins: Wenn die große Schwester einen austrickst oder wenn die Mutter darauf besteht, dass man dem "Gemüsemann" gestehen muss, dass man einen Rosenkohl geklaut hat.
Anke Kuhl erzählt in 18 Kindheitsgeschichten im Genre des Comics unterschiedlichste Anekdoten aus ihrer Kindheit in den 1970er Jahren in einer hessischen Kleinstadt. Ihre Schwester Eva spielt in dieser Kindheit eine sehr wichtige Rolle: genau genommen erzählt Anke Kuhl eine Kindheit von sich UND ihrer Schwester Eva. Sie teilen viele schöne Momente, können aber auch die gemeinsten Streitigkeiten ausfechten.

Wer die Bilder Anke Kuhls kennt und mag, erkennt die großen ernsten und durchdringenden Kulleraugen wieder. Dabei ist es sicher nicht zufällig, dass das Kapitel "Die Brille" das erste ist: die große Schwester Eva muss zum Augenarzt, weil die dauernd die Augen komisch zu kneift. Die Mutter ahnt: "Sie braucht bestimmt eine Brille." Doch die Ahnung bestätigt sich nicht. Stattdessen bekommt Anke, die nur aus Neugier auf den Behandlungsstuhl klettert eine Brille verpasst - eine rote mit großen Gläsern, die ihre Augen noch hervorheben. Auch in den Proportionen der Figur erkennt man Anke Kuhl: die langgestreckten Körper mit langen, dünnen Armen und Beinen; die Gesichter, die nur durch wenige klare Linien gezeichnet sind und gleichzeitig so klar in ihrer Emotionalität.

Die Comicgeschichten umfassen im Durchschnitt sechs Seiten, die längste umfasst 13, die kürzeste zwei Seiten. Dabei geht es um große Ereignisse (Das Schwimmabzeichen), große Ängste, wenn man als Kind meint, die Eltern stünden kurz vor der Trennung oder gar das Ende der Welte stünde bevor. Es geht um entzündete Blinddärme und gebrochene Leisten, fiese Spielchen unter Freundinnen oder alberne Telefonstreiche. Es geht um Strumpfhosen, die nie so richtig sitzen wollen - gäbe es da nicht ein Elternteil, das einen in die Strumpfhose rein schüttelt... oder die Choreographie der Lieblingsband, die nach der Schule mit der besten Freundin nachgetanzt wird während die Liedtexte genauso falsch wie laut mitgesungen werden. All diese Momente, so sehr sie objektiv in ihrer Relevanz auseinander liegen: subjektiv formen sie alle gleichermaßen Kindheit, evozieren Gefühle von Geborgenheit, Angst, Ärger, Stolz und Unbeschwertheit.

In vielerlei Hinsicht erinnert Anke Kuhls Buch an Nadia Buddes Kindheitskosmos in "Such dir was aus, aber beeil dich". Gleichzeitig erreicht es schon Kinder im Grundschulalter und ist zum Beispiel auch gut im produktionsorientierten Literaturunterricht vorstellbar.
Anke Kuhl hat mit ihrem Buch, das schon vor seiner Veröffentlichung ausgezeichnet wurde (Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung) ein Kunststück geschaffen, das man nicht nur einmal in die Hand nimmt, sondern immer mal wieder darin blättert und liest. Dabei ist es die Kombination aus großen, intensiven Erfahrungen bzw. Gefühlen und der steten Komik, die in den Bildern wohnt, die den besonderen Reiz ausmacht. Sicherlich findet jede*r hier mindestens eine Lieblingsepisode - weil sie Anlässe geben, sich an Situationen in der eigenen Kindheit zu erinnern.

[Susanne Drogi]

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sd; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 08.06.2020

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