Man wird doch wohl mal wütend werden dürfen

Autor*in
ISBN
978-3-446-24677-5
Übersetzer*in
Pressler, Miriam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Jeunesse, Albin Michel
Seitenanzahl
82
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Zwölf Kurzgeschichten zum Thema „Wut“.

Beurteilungstext

Der Klippschliefer (auch Klippdachs genannt), ist sauer auf die Sonne und schreit sie an, wenn sie schon wieder untergehen will. Er sieht nicht ein, dass Jegliches seine Zeit hat, also auch die Sonne und der Mond. Und wenn er sich auch heiser schreit und mit den Füßen stampft, die Sonne tut doch, was sie will. Er findet sich am Ende damit ab wie alle Tiere sich mit der Natur irgendwie abfinden, weil sie ganz einfach Tiere sind. Wir aber wissen schon, dass hier ein zutiefst menschliches Problem behandelt wird, das der Wut und wie wir lernen, sie zu bändigen. Mal spielerisch wie der Wurm und der Käfer, die einen Wettkampf veranstalten, in dessen Verlauf sie den Wald mit ihrem Geschrei zum Erzittern bringen, mal hals-oder stoßzahnbrecherisch wie der Elefant, der es nicht lassen kann, auf Bäume zu klettern und sich mit seinem Rüssel schlägt (das nennt man dann wohl autoaggressiv), vielleicht auch wie der Krebs, der eine Wut verkaufen will, die keiner haben will. Ein schönes Buch, für Jeden was dabei. Ein Buch für die ganze Familie, für Mama, Papa, Onkel, Tanten und all die lieben Kinderlein, über die sich die treusorgenden Eltern Sorgen machen, wenn sie ihre Wut, die ja irgendwo sein muss, nicht zeigen können oder ihre Wut, die offensichtlich ist, nicht in den Griff bekommen und herumschreien, bis die Nachbarn an der Haustür klingeln. Wie gesagt, es ist für alle was dabei und deshalb ist das Buch so lesenswert. Die Zeichnungen sind schön, zu schön für dieses Buch. Sie zwingen das Gefühl der Wut ins friedliche Pastell. Sanftmut breitet sich aus. Kaum sieht man einen aufgerissenen Mund, kaum einen spitzen Zahn, eine geballte Faust, dafür Kulleraugen noch und noch, das ist nicht gut.

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Diese Rezension wurde verfasst von bf.
Veröffentlicht am 01.04.2015