Mammut, Urmensch, Höhlenbär

Autor*in
Aladjidi, VirginieTchoukriel, Emmanuelle
ISBN
978-3-8369-6097-7
Übersetzer*in
Panzacchi, Cornelia
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Jeunesse, Albin Michel
Seitenanzahl
48
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Wie in einem Nachschlagewerk erklärt und beschreibt dieses Buch anhand bestimmter Begriffe und Stichwörter, die urzeitlichen ersten Menschen, die in dieser Zeit vorhandene Tierwelt und deren Lebensweisen.
Beginnend mit der heutigen Forschung nach urzeitlichen Resten und Zeugnissen sowie deren Bergung und Präsentation der Funde wird ein breites Wissensspektrum geboten. Viele Begriffe aus der Wissenschaft werden kurz beschrieben und erläutert. Anhand vieler Zeichnungen in zarten, warmen Erdtönen erhält der Leser/in einen visuellen Eindruck über die längst vergangenen Lebensformen.

Beurteilungstext

Dieses gebundene DINA-4 große Buch umfasst 46 „Tafeln“, sprich Seiten. Diese Bezeichnung deutet bereits auf die besondere „Buch-Art“ hin. Der Umband ist mit sehr vielen Zeichnungen gestaltet, die sich unter den entsprechenden Stichworten im Buch wiederfinden. Die Farben sind natur- und erdfarben und werden auf einem beigefarbenen etwas dickeren Papier verwendet. Das Buch wirkt in gewisser Weise edel und „öko“ zugleich. Alle Zeichnungen werden jeweils von einer begleitenden, kurzen und recht klein gedruckten Textpassage begleitet. Dieses Buch lässt sicher nur einen Leser in Begeisterungsstürme ausbrechen, der ohnehin schon für diese Themen brennt. Das Buch wirkt auf mich wie ein detailgetreu bebildertes Lexikon, das uns Auskunft gibt über das Aussehen und die Lebensgestaltung der ersten Menschenformen bis zum homo sapiens, dem heutigen Menschen. Die Zeichnungen sind so, dass es möglich ist, sich sowohl das Leben der Menschen, die Nahrungsbeschaffung und über die damalige Kunstfertigkeit ein Bild zu machen. Auch über die damalige Tierwelt wird einiges berichtet.
Mir persönlich fehlt jedoch die „Ansprache“ an den Leser/in. Nüchtern werden die Fakten aufgezählt und ein Satz wie der, der unter V. Die Erforschung der Steinzeit zu finden ist: „Wer sind die Leute, die herauszufinden versuchen, wie die Menschen der Steinzeit lebten?“ - hat Seltenheitswert. Hier werden dann sieben Fachrichtungen aufgezählt, die fett gedruckt sind, wie z. B. Paläoanthropologen beschäftigen sich mit menschlichen Fossilien der Urgeschichte. Das ist zwar gut zu wissen, aber ein wenig Spannung wäre schon schön gewesen. Jedes Tier und jeder Fundort wird mit Ortsangabe und Funddatum sowie geschätztem Alter aufgelistet. Und ich kann bestätigen: Das sind sehr, sehr viele Zahlen.
Die angebotenen Zeichnungen lassen einen verweilen und fesseln das Auge, die Texte dienen dazu, die selbigen zufallen zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich dieses Buch meinem Enkel schenken würde, bekäme ich ein verkniffenes Lächeln und ein langgezogenes: “Daanke, Omaa“, zu hören.
Hätte ich jedoch das Buch zur Hand, nachdem unser Hund mit einem alten Knochen angelaufen käme und wir ins Rätseln geraten, ob dies wohl ein Steinzeitknochen wäre, dann könnte ich mit interessantem Fachwissen punkten. Meiner Einschätzung nach macht es wenig Sinn einem Kind, ohne wirklich bestehendem Interesse an diesem Thema, ein solches Buch zu schenken. Jedoch könnte ich mir dieses informative Nachschlagewerk gut in einem Klassengrundstock vorstellen. Die Aufgliederung der einzelnen Themen ist übersichtlich und der Leser/in findet sich schnell zurecht. Die Stichworte führen schnell zur passenden „Tafel“ und der passende Text ist nicht zu lang. Sehr gut finde ich die Auflistung im Anhang, die deutsche Museen zur Urgeschichte, mit Adresse und Internetadresse, aufzeigt.
Vielleicht wird nach einem solchen Besuch der ein oder andere kleine Forscher begeistert und kann dem staunenden Erwachsenen genau erklären, was ein Mensch aus Tautavel oder ein Denisova-Mensch ist. Auch wäre die Information, dass nach der Rechtschreibreform Neandertaler ohne h im wissenschaftlichen Namen „neanderthalensis“, jedoch weiterhin mit einem solchen geschrieben wird, wissenswert. Nun denn, man lernt nie aus!
Mein Fazit lautet daher: Empfehlenswert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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