Magdalena - Himmelstürmerin

Autor*in
Herfurtner, Rudolf
ISBN
978-3-8369-5707-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Spengler, Constanze
Seitenanzahl
318
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Magdalena verliert durch ein Bergwerksunglück ihren Vater und ihren kleinen Bruder. Die Mutter wird krank und kann das Häuschen nicht halten. Sie kommt ins Armenhaus. Magdalena muss nach Wittenberg zu ihrer Tante, von der sie auch die Heilkunst erlernt. Diese Kunst bringt sowohl die Tante als auch sie selbst in Gefahr, weil sie als Hexenkunst angesehen wird. Luthers Predigten eröffnen ihr neue Sichtweisen. Sie verliebt sich in einen Theologiestudenten, den sie von ihrer Heimatstadt kennt.

Beurteilungstext

Ein Roman aus der Lutherzeit ist der Untertitel dieses Buches. Diesem Anspruch wird dieser Roman voll gerecht. Nicht nur die Thesen, die Martin Luther als Pfarrer von Wittenberg vertritt, finden sich in diesem Buch wieder, oft auch erklärt durch die Studenten, die Luthers Vorlesungen besuchen, sondern auch die Gegenseite, vertreten durch die Franziskanermönche. Die Zeit der Ablassbriefe hat Magdalena noch in Jüteborg erlebt, als z. B. die Mutter, um ihrem verunglückten Mann und Sohn das Fegefeuer zu ersparen, trotz Armut einen Ablassbrief gekauft hat.
Nicht nur die verschiedenen Ansichten in Glaubensdingen finden sich in diesem Buch wieder, viel wichtiger ist, dass es ein realistisches Bild über das Leben der einfachen Bevölkerung dieser Zeit widerspiegelt. Dies vermag der Autor an vier wichtigen Personen seines Buches festzumachen. Da ist einmal Magdalena, ein schlaues Mädchen, das aber, weil sie ein Mädchen ist, nicht in die Schule gehen darf. Sie verliebt sich in Veit, einen Theologiestudenten, den Sohn des Bergwerksbesitzers in ihrer Heimatstadt. Eine wichtige Rolle spielt auch Rasso, eigentlich ein Gesetzloser, der Magdalena mehrmals zu retten vermag und selbst immer wieder verschwinden kann. Diese Figur wirft besonders intensiv ein Nachdenken über die soziale Ordnung dieser Zeit auf. Ganz besonders wichtig ist die Tante, bei der Magdalena Unterschlupf findet. Sie ist Heilerin und wird von vielen als Hexe bezeichnet, obwohl sie mit ihrer Kunst, mehr als die Schwestern des Spitals, den Kranken Linderung verschaffen kann. Der Autor stellt sie in ein nahes Verhältnis zu Luther. Er, der oft Magenprobleme und andere Wehwehchen hat, hält viel von der Heilkunst der Tante. Sie wird ihn deshalb auf seinen späteren Reisen begleiten. Weil Luther selbst viel von praktizierender Nächstenliebe hält, sorgt er dafür, dass Kinder, die elternlos aufgegriffen werden eben von dieser Tante gepflegt, erzogen und wie eigene Kinder behandelt werden.
Obwohl der Roman viel Wissenswertes vermittelt, ist er äußerst spannend zu lesen. Pubertierende Mädchen werden besonders mit Magdalena fühlen. Wird sich ihre Liebe erfüllen?
Ein Roman, der besonders im Reformationsjahr zu empfehlen ist, weil er viele Facetten der damaligen Zeit beleuchtet.
Der Roman zeichnet ein gutes, facettenreiches Geschichtsbild der damaligen Zeit aus der Sicht eines jungen Mädchens. Man könnte Texte daraus sowohl in Geschichte als auch in Religion im projektorientierten Unterricht einsetzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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