MÄUSEKINO. Ein Versfest für Kinder

Autor*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
ISBN
978-3-946989-29-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schlüter, Manfred
Seitenanzahl
124
Verlag
ELIF Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
Nettetal
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das neueste Projekt von Uwe-Michael Gutzschhahn ist im Herbst 2020 erschienen und eine Gemeinschaftsproduktion des Autors mit Kindern.

Beurteilungstext

Hier geht der Herausgeber von Kinderlyrik nun den konsequenten nächsten Schritt, ausgehend von der kindlichen Freude am Sprachspiel Kinderlyrik nicht nur als Lyrik (von Erwachsenen) für Kinder zu denken, sondern das spielerische Potenziel der Texte offenzulegen und Lyrik mit Kindern zu betreiben. Ausgangspunkt der Sammlung sind Gedichte, die Uwe-Michael Gutzschhahn selber als Kind gedichtet hat, indem er bekannte volkspoetische Vorlagen abwandelte und adaptierte. Jeder kennt wohl das bekannte „Es war einmal und ist nicht mehr...“ Solche Vorlagen wurden von Gutzschhahn aufgegriffen und zum Ausgangspunkt für Neuschöpfungen gemacht. Unter den Texten finden sich teilweise Kommentare zur Herkunft und zu den „ursprünglichen“ Formen. Die Offenlegung dieser gestalterischen Differenz macht die poetische Arbeit sichtbar und regt zum eigenen Fabulieren an. Die eigenen Kindergedichte wurden für den erwachsenen Autor zum Anlass, andere Kinder zum Dichten zu provozieren und die gemeinsam in Workshops u. ä. entwickelten Texte für das Buch auszuwählen. Einzige Voraussetzung: eine Maus in jedem Gedicht, um dem Buch die Beliebigkeit zu nehmen. Kinder sind Meister im Dichten, sie sind unglaubliche Sprachspieler und unbekümmerte Phantasten.
In einem weiteren Abschnitt werden dann Gedichte von Gutzschhahn abgedruckt, zu denen es eine konkrete Anleitung gibt, wie nach dem Muster des Gedichts weitergereimt werden kann. Und den Abschluss machen schließlich einige Mausgedichte bekannter und mit Gutzschhahn befreundeter Autorinnen und Autoren sowie ein Nachwort, in dem der Autor von der Entstehung des Buches berichtet.
Im MÄUSEKINO macht Uwe-Michael Gutzschhahn ernst mit seiner Poetik des Sprachspiels. Gänzlich unprätentiös und niedrigschwellig werden Texte vorgeführt, die zwar auch schön zu lesen sind, die aber vor allen Dingen etwas über ihre Herkunft verraten. Und damit können sie – weil sie eben auch sprachlich überzeugen – zum Nachahmen und Experimentieren anregen. Gutzschhahn durchbricht die vermeintliche Grenzlinie zwischen Kunstschaffenden und Publikum und zeigt, dass Lyrik in der Kindheit ihren Ursprung hat. Und er zeigt mit diesem Buch, dass Gedichte nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine soziale Angelegenheit sind; und allen als Spielmaterial zur Verfügung stehen können.
Das MÄUSEKINO ist damit auch ein didaktisches Buch, das sich jedoch im künstlerischen Format zeigt und die ästhetische Erfahrung nicht im Herabbeugen zu den Kindern anbahnt, sondern in der kollegialen Handreichung auf Augenhöhe. Kinder sind weder die schlechteren, noch die besseren Dichter. Sie sind einfach Dichter, wenn man sie lässt. Dazu bietet das Buch vielfältige Impulse.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 22.12.2021

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