Märchen-Mord
- Autor*in
- Kuhn, Krystyna
- ISBN
- 978-3-401-06087-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schneider, Frauke
- Seitenanzahl
- 190
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ginas Eltern sind geschieden, die Mutter lebt z.Zt. in Paris, der Vater hat eine neue Lebensgefährtin. Gina soll ihre Sommerferien bei der Mutter verbringen. Doch dann macht sie eine folgenschwere Entdeckung....
Beurteilungstext
Gina ist 14. Was andere Mädchen in ihrem Alter entzücken würde, ist für sie ein Problem: Sie ist gar nicht begeistert davon, ihre Sommerferien bei der Mutter in Paris verbringen zu müssen. Das Mutter-Tochter-Verhältnis ist angespannt. Gina wirft ihrer Mutter insgeheim vor, sich mit Vehemenz in ein “anderes”, jüngeres Leben zu stürzen. Die Mutter ihrerseits, eine geborene Französin, nimmt nicht allzu viel Rücksicht auf ihre Tochter. Was ihr Gina aber besonders übel nimmt: Sie glaubt ihr nicht, als Gina abends im gegenüber liegenden Haus einen Mord und eine damit zusammenhängende Brandstiftung beobachtet. Allerdings wird auch keine Leiche gefunden. Da Gina ihrerseits von dem Täter gesehen wurde (er stiehlt auch ihr Handy, mit dem sie die Vorgänge fotografiert hat), fühlt sie sich nun ebenfalls bedroht. Mit Noah, einem cleveren marokkanischen Schuhputzerjungen, versucht Gina die Sache aufzuklären. In einem furiosen Finale gelingt ihr das auch!
Der hoch spannende Jugendkrimi spielt am Schauplatz Paris. Doch es ist weniger die glanzvolle Vorzeige-Fassade der Stadt, die im Mittelpunkt des Geschehens steht; es sind vielmehr die sozialen Probleme, vor allem die der illegalen Einwanderer aus Afrika. Das Mordopfer Najah, ihr potentieller Mörder Karim (der Najah in eine vereinbarte Ehe zwingen will), aber auch Noah stammen aus Marokko - und sind illegale Einwanderer. Entsprechend schwierig (und spannend!) gestaltet sich die Aufklärung des Falles. Gina mit ihren zerrütteten Familienverhältnissen fühlt sich von Vater und Mutter gleichermaßen allein gelassen, bis sie die Angelegenheit in die Hände ihres (französischen) Großvaters (eines Arztes) legt. Großvater ist es auch, der Noahs Familienproblem zu lösen weiß: Noahs Schwester Hakima sitzt im Rollstuhl und muss dringend operiert werden. Auch dazu eröffnen sich nun hoffnungsvolle Perspektiven, so dass es zum Schluss nicht nur keine Leiche gibt, sondern rundherum glückliche Menschen! - Temperamentvoll und spannend, im Handlungsablauf schlüssig und in der Charakterisierung der Personen überzeugend hat die Autorin ihren zweiten Jugendkrimi perfekt inszeniert. Für Liebhaber/innen des Genres empfohlen (ab ca. 13/14 Jahren).