Made in Vietnam
- Autor*in
- Philipps, Carolin
- ISBN
- 978-3-8000-5421-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 144
- Verlag
- Ueberreuter
- Gattung
- –
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 0,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In Form einer Geschichte beschreibt die Autorin die Ausbeutung vietnamesischer Kinder und Jugendlicher bei der Herstellung von Markenturnschuhen.
Beurteilungstext
Die 14- jährige Lan schuftet in einer vietnamesischen Fabrik bei der Herstellung von Turnschuhen. Weil die Familie ihren überaus kargen Lohn zum Überleben braucht, verbringt sie die meiste Zeit des Jahres in der Fabrik. Sie klebt beim Lösungsmittelgestank Sohlen, arbeitet bis weit in die Nacht bei nur einer Pause, verbringt die kurze Nacht in der Gemeinschaftsunterkunft und wird unmenschlich bestraft, wenn sie einen Fehler macht oder bei der Arbeit vor übergroßer Müdigkeit einnickt. Kleine Protestaktionen werden sofort mit Entlassung bestraft und so kuschen die Arbeiterinnen vor den Aufsehern. Ihr vietnamesischer Chef häuft Reichtümer an und vergisst, dass er in der Zeit des “Vietnamkrieges” mit anderen Vientnamesen für gemeinsame Ideale gekämpft hat. Nur steht die Fabrik und sein luxeriöses Heim auf der von Verteidigungsgängen durchlöcherten Erde. Und die Vergangenheit drängt sich auch ihm und seiner Familie auf.
Lan erringt die Beachtung des Chef- Vaters und kann beim Besuch einer “Internationen Inspektion”, die eine Plakette für gute Arbeitsbedingungen vergibt, Kontakt zum Leiter aufnehmen. Mit Lans Hilfe werden die Ausbeutungs- Praktiken aufgedeckt.
Die Autorin versucht, in ihre Geschichte eine Überfülle an Informationen zu verpacken: die überlebenswichtige Kameradschaft zwischen den Arbeiterinnen und ihre Gefährdung durch Unwissenheit und großen Arbeitsdruck, die traditionnelle Lebensweise vonVientnamesen und deren Zerstörung durch vom Westen übernommene Lebenselemente, den Kampf gegen die Amerikaner und die schlimmen Auswirkungen zum Beispiel des Giftkrieges noch auf heutige Generationen, die Einschränkung der Bildungsmöglichkeiten durch bittere Armut, den Zusammenhalt traditioneller vietnamesischer Familien, Kinderarbeit, Bedeutung von Regeln und Gesetzen in Arbeitsprozessen und und und. Dabei gerät z. B. die Individualisierung wenigstens der Hauptfigur ins Hintertreffen. Alles wirkt etwas konstruiert und die Geschichte steht spürbar im Dienste der Informationsvermittlung. Dabei werden aber auch die wesentlichen Informationen für die anvisierten jungen Leser nicht gut veranschaulicht.
Um wirken zu können, wäre weniger auch hier mehr gewesen.