Mach’s noch einmal, Charly

Autor*in
Binotto, Thomas
ISBN
978-3-8270-5165-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
323  Minuten
Verlag
bloomsbury
Gattung
Digitale Medien
Ort
Berlin Berlin
Jahr
2007
Alters­empfehlung
12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nicht nur 100 Filme werden vorgestellt - immer mit der Begründung, warum sie in diesen Katalog aufgenommen werden - sondern fast 350 Titel werden wenigstens genannt. Die Filmografie umfasst bei den 100 Katalogfilmen die Inhaltsangabe in einem Satz, kurze Daten und dann noch vergleichbare Titel mit Herkunft, Jahr und Regisseur. Das Filmregister am Ende lässt jeden genannten Titel schnell finden.

Beurteilungstext

Natürlich hätte ich andere 100 Filme ausgesucht, wie wohl jeder seine eigenen Favoriten hat. Hier handelt es sich aber nicht um ein Filmlexikon, sondern um einen Autor, der begeistert Filme ansieht, die er gut findet - aus unterschiedlichsten Gründen. Und damit dieses Buch auch von denen gelesen werden kann, die noch nicht eine dermaßen umfassende Filmerfahrung haben, sind die Texte locker geschrieben, manchmal flapsig, in jedem Fall aber wird deutlich, warum Binotto ausgerechnet diesen Titel aufgenommen hat. Der Leser kann also ehrlich nachvollziehen, ob ihn dieser Film interessiert, von dem er hier liest. Großenteils deckt sich Binottos Einschätzung mit meiner, hinzu kommt, dass er fast immer auch Anekdoten zum Film, den Schauspielern oder Regisseuren, den Dreharbeiten oder der Filmgeschichte hinzuzufügen weiß, die meist interessant, manches Mal auch amüsant sind.
Sinnvollerweise bemerkt der Autor in der Einleitung, dass die FSK-Freigabe der Filme mindestens bei den alten Filmen überdacht werden sollte. Die Zeiten und die Geschmäcker, vor allem aber auch das Moralempfinden ändern sich halt.
Binottos Liste reicht von 1902 (Méliès “Die Reise zum Mond”) bis 2006 (Schaubs “Jeune homme”), die er in 10 Kapitel nach Themen geordnet hat.
Natürlich halte ich es nicht für sinnvoll, Kindern irgendwelche Filme zu schenken, nur weil sie von irgendwem empfohlen wurden. Als Schenkender sollte man ihn mindestens einmal gesehen haben. Und das nicht vor 30 Jahren, sondern jetzt noch einmal. Aber das ist ein anderes Thema, das mit dem von Binotto nichts zu tun hat.
Sinnvoll ist dieses preisgünstige Buch allemal, um es Kindern und Jugendlichen nicht nur zum Lesen zu geben, sondern um ihnen die Alternative zu dem Riesenkonvolut der Videothek-Movies in die Hand zu geben. Vielleicht lassen sie sich ja darauf ein.
Alle Filme, die besprochen werden, hat der Autor als DVD gefunden, nur einen furiosen Film nicht, den er aber trotzdem aufgenommen hat: In der Hölle ist der Teufel los - Hellzapoppin (1941). Es gibt ihn aber: bei Hugendubel fand ich kürzlich die englische Originalfassung.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010