Lyras Oxford
- Autor*in
- PULLMAN, PHILIPP
- ISBN
- 978-3-551-58133-4
- Übersetzer*in
- Ströle, Wolfram
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Lawrence, John
- Seitenanzahl
- 72
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein neues Abenteuer um Lyra Listenreich und andere Dinge aus dem Universum der Pullman-Trilogie “His Dark Materials”. (Verlagstext)
Beurteilungstext
12 Euro für 72 Seiten - das scheint zunächst ziemlicher Wucher zu sein. Doch wer das handliche Bändchen im Oktavformat in die Hand nimmt, erkennt sofort die bibliophile Sorgfalt der Ausstattung: Leineneinband, kleine, aber prächtige Holzschnitte zur Illustration (und Stimmungsvertiefung), nette Extras im Anhang (Ansichtskarten, Fahrplan, eine herausnehmbare wunderschön “echt” wirkende Karte “für unterwegs” - alles liebevoll und auch aufwändig ausgeführt.
Wer die Ursprungs-Trilogie nicht kennt, steht zwar etwas ratlos vor dem Einstieg in die Geschichte, doch jeden erfasst sofort die intensiv-mystische Stimmung dieser Parallelwelt, in der Menschen und Hexen zusammen mit ihren Daimonen auf einem Erfahrungsniveau leben, das dem “Normalen” eher fremd ist. Und es ist auch notwendig, rasch in die Geschichte hineinzufinden, denn nach gut 60 Seiten ist sie ja schon wieder zu Ende. Man bedauert das, denn der kurze Besuch ist reizvoll und appetitanregend, immer im Grenzbereich zwischen Realität und Fantasy, sorgsam ausbalanciert spielend mit Informationen und Emotionen, unzeitgemäß hochsprachlich und doch nie befremdend, einfach eine künstlerische Miniatur.
Und da Ort und Zeit des Geschehens nie wirklich klar werden, wird der Leser aufmerksamer, vielleicht sogar vorsichtiger nach Indizien jener Welt in seiner gewohnten Umgebung Ausschau halten, jedem Vogel, jeder Katze mit fragendem Blick gegenübertreten, wahrscheinlich mit neuem Respekt auf seine Umwelt schauen und das kann mit Sicherheit nicht schaden. Das stille und doch intensive Vergnügen beim Lesen ist jedenfalls garantiert und lässt Erörterungen des schnöden Kaufpreises obsolet erscheinen.