Luzi
- Autor*in
- Auer, Martin
- ISBN
- 978-3-85326-240-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wolfsgruber, Linda
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- NP Buchverlag
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2001
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 7,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Luzi, Sohn des einst großen Fliegers Luzifer, macht sich auf die Suche nach den verlorenen Flügeln seines Vaters. Dabei lernt er Angela kennen und bringt statt neuer Flügel seinem Vater die Erkenntnis mit, dass man, wenn man nicht mehr fliegen kann, auch durchs Hüpfen dem Himmel ein Stück näher kommt.
Beurteilungstext
Luzifer erscheint in dieser Geschichte nicht als der böse Teufel, sondern als aus dem Himmel verstoßener Engel, der seine Flügel verloren hat. Seiner Zeit als wilder Flieger trauert er nach. Der Grund dieses Verlustes wird tabuisiert: “Es gibt eben Dinge, über die wird nicht geredet. Das weiß man doch.” Das erfährt auch der kleine Luzi, der seinen Vater wieder glücklich sehen will. Seine Suche nach Schwingen für den Vater wird durch phantasievolle Bilder dargestellt. Auf ihnen begegnet man allen möglichen Fliegern: Münchhausen, Batman, einem fliegenden Teppich, Pegasus usw. Als Luzi angesichts seiner aussichtslosen Lage ein wahrhaft teuflischer Fluch entfährt, wird er von Angela ermahnt. In der Folge spielen die kleinen Vertreter von Himmel und Hölle einträchtig das gleichnamige Spiel miteinander und führen so festgelegte Rollen ad absurdum. Schließlich kehrt Luzi wieder in die Hölle zum Aufwärmen zurück und bringt seinen Vater zum Lächeln. Ein Stück himmlischer Freude ist in die Hölle eingezogen.
Text und Bild sind voll von Anspielungen; dunkle Töne dominieren in den symbolträchtigen Bildern, auf denen man immer wieder etwas Neues entdeckt. So ist ein Engel in einer gläserenen Vase eingesperrt, welche leicht zu durchbrechen scheint. Oft ist eine Schlange angebildet, die womöglich aus dem Garten Eden stammt.
Das Verhältnis von Bild und Text ist unausgeglichen; die Bilder dominieren. Sie erklären sich jedoch nicht von allein - der Textbezug ist notwendig, um Handlung und Sinngehalt zu verstehen. Die Sprachebene ist durch einfachen Satzbau charakterisiert, durch das lyrische Ich und wörtliche Rede.
Um die Anspielungen auf Luzifer, Himmel und Hölle verstehen zu können, bedarf es einigen Vorwissens, das das Buch voraussetzt. Dieses außergewöhnliche Buch kann man so mit einem wachsenden Verstand immer neu entdecken, sei es in religiöser Hinsicht oder mit dem Fokus auf Familie und Freundschaft. Für eine konservative religiöse Erziehung dürfte es weniger geeignet sein.
AC, TE, SR