Lumpi, Lampe, Luftallon. Das Dingebuch für Alltagsforscher

Autor*in
ISBN
978-3-95470-137-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Port, Moni
Seitenanzahl
96
Verlag
Gattung
Sachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Diese Farben! Zum Beispiel der Text auf knalligem Grün, das Bild auf hellem Rot. Erklärt wird hier der Begriff "Mamma mia!" Die Verwertung von Essensresten der Vortage auf einem Teigfladen wurde in Neapel einst zu einem Essen, dass wir heute unter dem Namen Pizza kennen. Teddy? Brezel? Kaugummi? Mitnehmbares Licht? Es gilt, vielen Begriffen oder Benennungen auf den Grund zu kommen. Das quadratische Buch beleuchtet 42. Toll erklärt, prima Fotos/Bilder!

Beurteilungstext

Ob die Erklärungen alle so stimmen, wie sie hier beschrieben sind, ist eher unwichtig. Wenn sie nämlich falsch sein sollten (was wohl nicht anzunehmen ist), so sind es doch solche Beschreibungen, die wir gern hören und/oder selbst lesen wollen. John Mantague zum Beispiel, der "4. Earl of Sandwich" ... Muss man weiter erzählen? Er war bestimmt der Erfinder des Sandwich-Brotes, das die Ruhrgebietler auch "Stulle" nennen. Aber auch das nur fast, denn es dreht sich bei dem Sandwich um ein Weißbrot, das über der Auflage zu einem "Stück gekochten Fleisches" oder "einem feuchten Ziegenkäse" zum besseren Anfassen eine weitere helle Weizenbrotscheibe erhielt. Eben ein "Adeliges Tellerbrot".
Ein anderes Beispiel erzählt vom Siegeszug des "Mensch ärgere dich nicht", das hier mit "Zoff in Schachteln" angekündigt wird. Josef Friedrich Schmidt soll der Erfinder gewesen sein, der 1907/08 die Spielregeln eines alten indischen Spiels (Pachisi) abgewandelt haben soll. Der Moment des ‚Schmeißens' macht den Reiz des nunmehr neuen Spiel aus, das auch nach über 100 Jahren noch gern - oder ungern - gespielt wird, je nachdem, ob man eventuell gerade mit seiner Figur kurz vor dem Ziel herausgeworfen wurde ("... na warte" sind nur die leisesten Drohungen) oder der Rauswerfer ist.
Es gibt Erklärungen von Dingen, von denen man vielleicht nicht einmal wusste, dass man sie nicht kannte (Geburtstag vs Namenstag / Hans Riegel aus Bonn / Popsicle / der Nachname von Barbie, der Puppe ...).
Die Text-Überschriften auf der linken Seite werden zu Beginn genannt: "Hot dog: Auf den Hund gekommen". Auf den Doppelseiten selbst übernimmt das Bild den Begriff. Bei "Gut betucht" sieht man einen 10-Euro-Schein sowie zwei als ‚Schiffchen' gefaltete Scheine (20/50 Euro). Die Erklärung ist einfach, denn die wenigsten Menschen wissen, woraus Papier besteht. Zellulose, also Pflanzen, ist es heute. Zu bestimmten Zeiten waren es aber alte Stoffe, Lumpen, Tuche also. Geld wird immer noch darauf gedruckt. Recycling ist wohl doch kein Begriff von heute. Fragt man die (Ur-) Großeltern, so können sie sich noch gut an die Glocke der Fahrenden erinnern: "Lumpen, Eisen, Knochen und Papier ..." wurde gerufen mit der Verballhornung der Kinder damals "... ausgeschlagene Zähne sammeln wir!" oder "Der Scherenschleifer ist da!"
Übrigens heißt Barbie mit vollem Namen "Barbara Millicent Roberts", aber das muss man nicht unbedingt wissen. Vielleicht schon eher, ob sie sich mit ihrem Dauerverlobten Ken wieder ausgesöhnt hat. Aber das ist nicht Thema des Buches.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2016