Lump und Pablo. Haustiere und ihre berühmten Freunde

Autor*in
Gallo, Ana
ISBN
978-3-7913-7426-0
Übersetzer*in
Lohmann, Kristin
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Quinn, Katherine
Seitenanzahl
48
Verlag
Prestel
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das interessante Sachbuch beschäftigt sich mit berühmten Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen und ihren mehr oder weniger langfristigen Haustieren. Dabei sind einige Porträts sehr gelungen, andere hingegen überzeugen dann weniger, wenn das Haustier nur die Rolle eines Komparsen ausfüllt.

Beurteilungstext

Die Haustiere, die die spanische Autorin Ana Gallo in dem illustrierten Sachbuch „Lump und Pablo“ präsentiert, sind mitunter reichlich ungewöhnlich. Meerschweinchen und Hamster gibt es nicht, dafür reichlich Hunde und Katzen und dann aber auch Krokodile, ein Ozelot und ein zahmes Reh. Über die Haustiere, so der offensichtliche Plan, sollen die Leser*innen an berühmte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen herangeführt werden. Das funktioniert sehr gut, wenn es zum Bespiel um Charles Dickens‘ sprechenden Raben Grip geht. Der Rabe wurde von Dickens aufgezogen, auch brachte der Schriftsteller ihm unterschiedliche Gesten, Geräusche und Worte bei. Schriftsteller*innenkollege Edgar Allan Poe ließ sich von Grip sogar zu einem seiner berühmtesten Gedichte, „Der Rabe“, inspirieren. Und auch Dickens selbst ließ den Raben in dem Roman „Barnaby Rudge“ als Begleiter des Protagonisten mitspielen. Die Leser*innen werden auf diese Weise an Tier und Mensch geführt, Interesse wird geweckt und bei anschließender Internetrecherche lassen sich viele weitere Informationen zu Dickens‘ ungewöhnlichem Haustier finden. Weniger überzeugen hingegen die Kaimane in der Badewanne der US-amerikanischen Schriftstellerin Dorothy Parker, die nicht nur namenlos bleiben, sondern wohl auch nur aus Zufall und sehr kurzzeitig in die Badewanne der Theater- und Literaturkritikerin einzogen. Hier wirken die Tiere nur als Mittel zum Zweck, um die durchaus interessante Persönlichkeit vorzustellen; eine wirkliche Beziehung zu den Tieren lässt sich nicht ausmachen. Auch eine einfache Internetrecherche bringt der interessierten Leser*in nicht mehr Informationen über die ungewöhnlichen Haustiere der Autorin. Kinder, die sich beispielsweise fragen, wohin die Kaimane später kamen, können die Antworten auf diese Frage nicht nachlesen, es muss bei Spekulationen bleiben. An dieser Stelle wären weitere Informationen schön gewesen, zumal Gallo z.B. den Tod von Dickens‘ Raben oder den Verbleib von Salvador Dalis Ozelot durchaus thematisiert.
Die einzelnen Persönlichkeiten werden auf Doppelseiten dargestellt, wobei auf einer Seite stets die Information zu Haustier und Persönlichkeit zu finden ist und auf der anderen Seite beide zusammen abgebildet sind. Erzählt werden interessante Fakten und Anekdoten über die prominenten Besitzer*innen sowie, wenn vorhanden, über deren Haustiere. Am Ende jeder Darstellung erfolgt noch eine kleine, fettgedruckte Übersicht über Lebensdaten, wichtige Errungenschaften, Werke und Auszeichnungen der thematisierten Persönlichkeiten. Es handelt sich jeweils um pointierte Darstellungen, die die Leser*innen zu weiteren Fragen und Recherchen anregen (Worum geht es in „Barnaby Rudge“? Wer war Edgar Allen Poe?) und sie nicht durch zu viele detaillierte Informationen überfordert. Die Prominenten stammen dabei aus sämtlichen Sparten; Literatur, Kunst, Musik, Naturwissenschaft usw. Sprachlich wurde das Ganze gut verständlich in relativ kurzen Sätzen umgesetzt. Illustriert wurde „Lump und Pablo“ von der neuseeländischen Illustratorin Katherine Quinn, die Berühmtheiten und ihre Haustiere darstellt, indem sie Zeichnungen und Vintage-Papier kombiniert, wodurch die Illustrationen collagenartig erscheinen. Die Bilder sind reduziert, es wird sich auf wesentliche Merkmale, wie beispielsweise Karl Lagerfelds Sonnenbrille und die typische Frisur, konzentriert. Die Farben wurden erdig gehalten.
Insgesamt handelt es bei „Lump und Pablo“ um ein recht gelungenes Werk, um junge Leser*innen auf anderem Wege an wichtige Persönlichkeiten heranzuführen. Dass einige Haustier-Mensch-Beziehungen dabei ein wenig konstruiert und als Mittel zum Zweck anmuten, tut der Qualität jedoch nur geringen Abbruch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ling; Landesstelle: Mecklenburg-Vorpommern.
Veröffentlicht am 01.02.2021

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