Ludwig, der Weltraumhund

Autor*in
Löhlein, Henning
ISBN
978-3-407-82155-3
Übersetzer*in
Günther, Ulli
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Löhlein, Henning
Seitenanzahl
42
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Aufgepasst! Im Bilderbuch "Ludwig, der Weltraumhund" geht es atemberaubend zu! Seid Teil einer Entdeckungsreise ins All! Begegnet Planeten und Sternen direkt vor Euren Augen! Papierflieger, Käsemonde, Würstchensterne und vieles mehr schwirrt vor Eurem Gesicht umher. Ludwig und seine Freunde begeben sich in eine Welt aus Physik und Mechanik, aus Wünschen und Zielen, aus Freundschaft und Hilfsbereitschaft! Und das Beste: Ihr könnt Zeuge eines spektakulären Raketenstarts sein; alles in 3D!

Beurteilungstext

Ludwig hat einen großen Wunsch. Er möchte gerne fliegen können, um in den Weltraum zu gelangen. Sein Wunsch ist so groß, dass er auch im Schlaf träumt, eines Tages den Weltraum zu erreichen. In seinen Träumen hat Ludwig eine ganz konkrete Vorstellung, wie es im All sein muss. Da fliegen Käsemonde, Würstchenplaneten und manchmal sogar Eiscreme umher!
Seine Freunde Emma, Mats, Erik, Sophie und Ben unterstützen ihn dabei, eine Möglichkeit zu finden, in den Weltraum zu gelangen. Nach dem Versuch, mit einem Ballon oder einem Schirm zu fliegen, bringen seine Freunde Ludwig durch eine Räuberleiter in die Höhe. Doch alle Bemühungen reichen leider nicht, Ludwig endlich in den Weltraum zu bringen.
Aber Ludwig gibt nicht auf und tut das, was er besonders gut kann: Lesen. Er liest mit großem Eifer alle Bücher über Flugmaschinen. Die Informationen aus den Büchern erlauben es ihm mit seinen Freunde einen Papierflieger zu bauen, womit er anfangs gut in die Höhe kommt. Doch dann passiert es: Er stürzt ab. Ludwig weiß nicht mehr weiter. Er ist traurig. Wahrscheinlich wird er nie mehr sein Ziel erreichen. Doch plötzlich landet mit einem großen Krach eine Rakete. Pinguin, der Weltraumforscher, hat ein großes Problem! Motorschaden! Gemeinsam mit seinen Freunden hilft Ludwig dem Pinguin. Als Belohnung darf er mitfliegen und erfüllt sich seinen Wunsch. Und was er im All erlebt, hält er auf Postkarten fest, die er seinen Freunden schickt.

"Ludwig, der Weltraumhund" ist ein wahres Feuerwerk, wenn es um die Betrachtung der Bilder geht. Sie sind außerordentlich farbenprächtig, sehr detailreich und können als eine Art Mischung etlicher Bild-Collagen bezeichnet werden. Einerseits lassen sich Teile aus Atlanten, Ballsportarten, Zirkuskarten, Brettspielen, Tierlexika und Postkarten sowie Ingenieur-Handbüchern finden. Andererseits sind die Tierfiguren mit zahlreichen Illustrationen aus anderen Bereichen unserer Welt ausgekleidet. So scheint Ludwig ein Hund als Teil einer Weltkarte zu sein, auf der Leserinnen und Leser Kontinente betrachten können. Das Nilpferd Sophie hingegen weist eine Verbindung zur Zirkusbranche auf, da sie Reklameschilder aus einem Zirkus trägt. Und die blumenliebende Emma schmückt sich mit einer fruchtigen Blumentapete. Die Gründe für diese Collagen liegen darin begründet, dass die Tiere, wie eingangs vom Erzähler preisgegeben, zwischen den Seiten mehrerer Bücher leben; sie sind damit Bestandteile aus zahlreichen Buchgattungen. Die Überlappungen der unterschiedlichen Collagen werden zudem mit Stilelementen aus dem Comic vermischt. Hierzu verwendet der Autor Textblasen, sodass die Gedanken und Gefühle der Tierfiguren für die Betrachterinnen und Betrachter ebenfalls sichtbar werden.

Die Intensität der Bilder wird durch die Anwendung einer im Buch enthaltenden 3D-Brille deutlich gesteigert. Die Betrachtung des Buches ist durch die Anwendung sehr intensiv, da nicht nur zahlreiche Bilder den typischen 3D-Effekt beinhalten, sondern auch die Farbgestaltung des Bilderbuches an Reichtum gewinnt. Was vorher also rot, blau und grün gewirkt hat, hat durch das Aufsetzen der Brille nun eine andere Farbmischung. Und auch die Anordnung der Figuren und Gegenstände im Bild verändert sich. Die Käsemonde und Würstchenstücke, von denen Ludwig eingangs so viel geträumt hat, scheinen dann wirklich den Leserinnen und Lesern entgegenzufliegen. Auch der halsbrecherische Sturz Ludwigs mit dem Papierflugzeug nimmt durch die dreidimensionale Gestaltung an Fahrt auf, da der Papierflieger für einige Zeit wirklich aus der Seite zu fliegen scheint. An einer Stelle des Bilderbuches wird die Intensität der Bilder besonders deutlich. Hier können die Leserinnen und Leser nämlich das Betrachtungsfeld durch das Ausklappen der Seiten vergrößern und einen spannenden Einblick in die Tiefe des Weltalls gewinnen.

Die Stärke dieses Bilderbuches liegt damit vor allem auf der Seite der Illustrationen. Aus meiner Sicht eignet sich dieses Bilderbuch damit vor allem für Erstleser, die zum Lesen motiviert werden sollen. In unzähligen Bildern lassen sich kleine Details aus verschiedenen Bereichen des Lebens finden.

Wie bereits erwähnt, enthält das Bilderbuch Verweise auf andere Buchgattungen, wie z.B. Bestimmungsbücher für Insekten oder Handbücher über Mechanik und Physik. Auch wenn diese Verweise für die Adressaten weniger eine Rolle spielen, so können sie in Anschlusskommunikationen trotzdem geeigneter Diskussionsgegenstand sein. Die Kinder lernen also Fakten aus anderen Lebens- und Berufsbereichen kennen, was meines Erachtens ein positives Merkmal dieses Bilderbuches ist.

Der Text spielt eher eine weniger bedeutende Rolle. Die Textblasen im Comic-Stil enthalten zwar einige Informationen über die jeweiligen Tierfiguren, dennoch wirken die Textblasen im Gegensatz zu den Illustrationen unbedeutender. Der Kontext der Geschichte kann auch ohne Text verstanden werden. Trotzdem entsteht durch die begleitenden Textabschnitte ein gewisser Charme. An einigen Stellen ist es wirklich lustig, die Textblasen von Ludwigs Freunden zu lesen.

Die Anwendung der 3D-Brille ist für Kinder mit Sicherheit sehr spannend, dennoch ist das durchgehende Betrachten der Bilder recht anstrengend. Hier kann sich also schnell Ernüchterung einstellen, sodass das Bilderbuch letztendlich dann doch ohne Brille betrachtet wird. Ohne Brille macht das Buch dennoch genauso viel Spaß.

Insgesamt schätze ich das Werk von Henning Löhlein, der unter anderem viele Preise als Illustrator gewonnen hat, als ein qualitativ hochwertiges Bilderbuch ein, womit Kinder und auch Erwachsene lange Spaß haben. Das Betrachten der Bilder nimmt einige Zeit in Anspruch, weil es so viel zu entdecken gibt. Einmaliges Durchblättern und Betrachten wird sicherlich nicht reichen, all die kleinen Details und Besonderheiten in diesem Buch zu finden.

Dieses Buch ist für Entdecker und Abenteurer bestens geeignet!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von akä; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 25.10.2017

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