Love Alice
- Autor*in
- Savina, Nataly
- ISBN
- 978-3-407-81141-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- –
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wie ein Nomade zieht Alice mit ihrer Mutter von einer Stadt zur nächsten. Spontan geht es für die Opernsängerin zur nächsten Traumrolle und die 14-jährige Alice muss mit. Das einsame Mädchen wünscht sich nichts sehnlicher als ein richtiges Zuhause. Und sie wünscht sich eine Freundin. Dann lernt sie Cherry kennen. Mit einem Mal ist das Leben unbeschwert und leicht. Aber ein Unglück wirkt dunkle Schatten voraus.
Beurteilungstext
""Die Menschheit stirbt, flüstert Mama mir manchmal abends ins Ohr, deshalb musst du jeden einzelnen Tag genießen."" Aber die 14-jährige Alice kann das Leben nicht genießen. Gemeinsam mit ihrer Mutter führt sie ein Nomadenleben. Nie sind sie lang genug an einem Ort, um Freunde zu finden. Die Mutter ist emotional distanziert: Sie lehnt die körperliche Nähe der Tochter ab und spricht nicht viel mit Alice. Weil sie ihre Stimme schonen müsse. Hannah Blumberg ist Opernsängerin. Sie hat klare Vorstellungen vom Leben. ""Jeder hat sein Schicksal"", sagt sie.
Die Handlung beginnt mit dem Umzug in die neue Stadt. Fünf Schulwechsel hat Alice schon hinter sich. ""Du siehst traurig aus"", sagt der Schulleiter, als er die introvertierte Alice in die Klasse 8b begleitet. Doch alles wird für Alice anders, als das Mädchen, das sich Cherry nennt, ihre Freundin wird. Auch Cherry ist eine Außenseiterin. Ihre Mutter ist verstorben. Der Vater ist liebevoll, hat aber den Tod seiner Frau nicht überwunden. Er trinkt.
Beide Mädchen erleben, dass der alleinerziehende Elternteil für sie keinen Rückhalt bietet. Langsam merken sie, dass sie sich gegenseitig diesen Halt geben können. Mit dem Wachsen des eigenen Selbstbewusstseins wird das Abgrenzen gegenüber der Erwachsenen größer.
Traurigkeit und Einsamkeit lastet auf den Seelen beider Mädchen. Die Heilung setzt ein, als sie zueinanderfinden. Sie haben Spaß. Sie sind albern. In einem Scherzartikelladen entdecken sie ""kleine Nudeln in Penisformat"". Sie biegen sich vor Lachen. In dem selbstgebauten Tannenhaus finden sie Geborgenheit und erleben die Anerkennung der eigenen Person durch das gefährliche Spiel auf den Bahngleisen. Sowohl Alice als auch Cherry entwickeln Vertrauen und Intimität.
Mit Cherry an ihrer Seite fühlt Alice sich stark genug, um das Leben zu genießen: Sie schwänzen die Schule. ""Wir rennen. Mein Herz hüpft. Cherry und ich. Hinter uns verschwindet die Schule zwischen den borstigen Tannen."" Die Sprache ist voller lyrischer Elemente. ""Der Wald ist undurchdringlich schwarz"" - von Beginn an ist der Wald beängstigend.
Mittels der Vorahnung wird Spannung erzeugt. Spannung, die bis zum Schluss ansteigt. Man will Gewissheit und hofft, es möge nicht passieren. ""Jedes Unglück geschieht durch Unachtsamkeit. Das ist eine feste Karateregel, sagt Cherry, man muss eben aufpassen."" Aber manchmal verlaufen die Dinge anders als geplant. Und dann ""ist es bloß das Leben, das nicht auf uns Acht gibt.
""
Diese Geschichte wird so eindringlich von Nataly Savina erzählt. Fast hat man das Gefühl man könne in die Seelen der Mädchen schauen. Love Alice wurde mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichnet - zu Recht!