Lotte – Deine Sternenschwester. Ein Bilderbuch zur Trauerbewältigung für zurückbleibende Geschwister

Autor*in
Alsmann, Viktoria
ISBN
978-3-96914-005-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schneider, Anika
Seitenanzahl
32
Verlag
Stadelmann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Wiggensbach
Jahr
2021
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ganz nah ist es, das Baby im Mutterleib. Doch bevor es richtig ins Leben starten kann, ist dieses schon wieder vorbei. Ein Bilderbuch erzählt aus der Perspektive eines Sternenkindes.

Beurteilungstext

Frida und ihre Eltern freuen sich auf die Geburt der kleinen Schwester Lotte. Es wird nicht mehr lange dauern. Lotte ist im Alltag schon dabei, nimmt viel wahr und freut sich über die Stimmen, die Gesänge, das Lachen oder die warme Sonne, die sie durch Mamas Bauch spürt. Doch sie spürt auch, dass sie noch nicht stark genug ist, um die Welt und all ihre Geheimnisse zu entdecken und so stirbt sie. Das winzige Menschenkind geht zurück zur Himmelswiese. Mama und Papa trauern auf ihre Weise und brauchen Zeit für sich. Doch mit der Unterstützung ihrer Familie und Freunde erfahren sie, dass die Traurigkeit verfliegt. Der Ort unter der Eiche ist nun Lottes Ruheplatz. Aus den Früchten des Baumes können Figuren gebastelt werden und so ist die besondere Schwester, die Sternenschwester, ganz nah.
Mindestens jede sechste Schwangerschaft endet in einer Fehl- oder Todgeburt. Damit ist es keine Seltenheit, dass das Wunder der Entstehung des Lebens in Trauer endet. Dennoch ist es ein Tabuthema. Umso wertvoller sind Bücher, wie das zu vorliegende, welche dem Thema Aufmerksamkeit schenken und Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. Die totgeborenen Kinder werden Sternenkinder genannt, woraus der Untertitel des Buches resultiert. Spannend am Bilderbuch „Lotte – deine Sternenschwester“ ist, dass die auktoriale Erzählung aus Perspektive des Sternenkindes verfasst ist. Der wenige Text ist sehr gut verständlich. Er lässt viele Leerstellen und bietet so Impulse für Gespräche. Da er meist nur ein bis zwei Sätze pro Doppelseite umfasst, ist er auch für Leseanfänger*innen geeignet. Er ist im Präsens verfasst, wobei er mit dem Rückblick auf die Zeit der Schwangerschaft beginnt. Anhand der Erzählweise wird die Nähe, welche die tote Figur zur Familie hatte, sehr deutlich. Die Illustrationen sind Aquarelle, welche wenige Details zeigen. Vor allem sind es die Figuren, welche besonders im Fokus stehen. Mimik sowie Gestik derselben sind deutlich dargestellt, wodurch Emotionen sehr gut abzuleiten sind. Die großformatigen Illustrationen sind in Pastelltönen koloriert und passen hervorragend zur Erzählung, welche sie tragen. Insgesamt handelt es sich um ein sehr gelungenes erstes Bilderbuch der beiden Frauen, welche auch selbst Sternenkindmamas sind. Es kann sehr gut im schulischen sowie außerschulischen Kontext zum Einsatz kommen und einen wertvollen Gesprächsanlass zum Thema „Sternenkinder“ liefern. Insgesamt ist es kurzweilig, eindrücklich und sehr empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von tm; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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