Lotte, deine Sternenschwester

Autor*in
Alsmann, Viktoria/ Schneider, Anika ,
ISBN
978-3-96914-005-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schneider, Anika
Seitenanzahl
32
Verlag
Stadelmann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Wiggersbach
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Bilderbuch widmet sich dem sehr bedrückenden Thema Totgeburt. In Form von Briefen wendet sich die „Sternenschwester“ an Frida, die sich so auf das Geschwisterchen gefreut hatte, und verabschiedet sich.

Beurteilungstext

Die Autorinnen wenden sich begrüßenswerter Weise einem weitgehend tabuisierten Thema zu. Sie wollen mit ihrem Bilderbuch den Geschwistern von tot geborenen Kindern Unterstützung und Trost geben.
Mit großformatigen, farblich sehr zurückhaltenden Illustrationen erzählen sie von der Freude der Familie auf das neue Kind. Immer steht Frida, das Geschwisterkind im Mittelpunkt der Zeichnungen. Sie sitzt auf der Schaukel oder am Tisch mit den Bastelsachen. Mama und Papa beschäftigen sich mit ihr. Doch der Text erzählt aus der Ich- Perspektive des künftigen Geschwisterkindes. Es war dabei, während es in Mamas Bauch heranwuchs. Wenn Papa mit seiner Tochter wild über die Wiese tobte oder wenn Mama in gemütlichen Situationen Lieder sang, war auch das Ungeborene glücklich. Anschließend sehen wir die Trauer der ganzen kleinen Familie um das verlorene Kind. Und es spricht zu Frida und erklärt, wie die Trauer langsam bewältigt wird und die Lebensfreude allmählich zurückkommt. Und wie es als Stern immer zu Frida herabschauen wird.
Die Erzählperspektive über das allwissende, tröstende Sternenkind orientiert sich möglichst feinfühlig an einem trauernden Kind. Die Geschwisterbeziehung soll als bleibende Emotion Rückhalt geben. Das ist ein guter Weg. Diese Erzählposition wird auch durchgängig und nachvollziehbar gestaltet. Die aquarellierten Zeichnungen passen gut zum emotional vorsichtigen Ansprechen der Problematik und der dargestellten Traurigkeit. Zum Glück bleibt der Farbklang durchgehend freundlich und belastet nicht noch zusätzlich. Leider bleiben die Figurendarstellungen etwas platt. Die Bilder zeigen die beabsichtigten, meist alltäglichen Situationen deutlich, geben ihnen aber nicht viel Leben.
Das Bilderbuch versucht, Familien Hilfe zu geben, die nach einem solchen tieftraurigen Schicksalsschlag vielleicht sprachlos sind.

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Diese Rezension wurde verfasst von Jt; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.06.2022