logo! Das Nachrichtenlexikon

Autor*in
(Hg.), Radlicki
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Lexikon bietet in alphabetischer Folge Stichwörter und Erklärungen speziell zu Begriffen und Wörtern, die in Nachrichtensendungen erscheinen. Der Band schließt mit einem Registerteil ab.

Beurteilungstext

Eine gute Idee ist es, eigens für Kinder ein Lexikon aus dem Bereich der Nachrichten zu erstellen. So werden viele Nachrichten und Hintergründe von Geschehnissen für die jungen Zuschauer verständlich und erklärbar, bleibt ihnen das Interesse am Schauen von Nachrichtensendungen erhalten und kann aus ihnen ein politisch interessierter und kundiger Bürger werden.
Viele der gebotenen Stichwörter gehen über eine Nachrichtensendung hinaus (z.B. zu Religion, Umweltschutz, Welthandel uvm.), so dass sich das Buch auch für den Unterricht nutzen ließe. Querverweise werden durch Pfeile und anderen Farbdruck kenntlich gemacht. Die Stichworte selbst sind leicht zu finden, einerseits durch ihre Angabe in der Kopfleiste, andererseits durch Großdruck deutlich über den Artikeln stehend. Die Sprache der Texte ist schlicht und gut verständlich. Das Verständnis wird weiter durch einen klaren Aufbau der Artikel gefördert. Bisweilen finden sich Internet-Adressen; wer dennoch ein Stichwort nicht findet, kann auf einer eigens vom Verlag eingerichteten Internet-Seite nachschauen.
Dennoch muss neben dem Guten auch Schlechtes erwähnt werden, was eine Benutzung bedenklich werden lässt: Der Hauptkritikpunkt ist vielfach eine mangelnde Objektivität. Formulierungen wie “Der grausame Diktator Adolf Hitler...” (S. 136) sind ebenso in einem solchen Falle fehl am Platze wie “Denn viele Menschen, die in einer Diktatur leben, sind sehr wütend auf den Diktator...” (S. 65): Sowjetunion, Spanien und Griechenland sind der genaue Gegenbeweis.
Überhaupt steht es mit der Ausgewogenheit schlecht: zwar finden sich in extenso Erläuterungen zu Nationalsozialismus und Adolf Hitler, aber nur ein kleiner Hinweis auf die Diktatur Nordkoreas (S. 66) oder die Saddam Husseins (S. 66), nicht aber auf den Faschismus, Stalinismus oder die noch heute existierenden Diktaturen.
Auch manche sprachlichen Formulierungen wie beispielsweise (zum Handy) “Blöd nur, wenn am Ende des Monats eine riesig hohe Handy-Rechnung mit der Post kommt. Da können die Eltern schon mal ausflippen...” (S. 105) sollten gemieden werden, da sie einem Nachschlagewerk nicht angemessen erscheinen; gerade in Zeiten der Ergebnisse der Pisa-Studien hinsichtlich der Ausdrucksweise sollte man schon und gerade bei einer so renommierten Nachrichtensendung wie logo! mit gutem Beispiel vorangehen.
Sachliche Fehler sind auch anzutreffen, z.B. zu “Monarchie (S. 147): Das Wort “Monarchie” ist nicht lateinischen, sondern griechischen Ursprunges.
Von daher bleibt der Wunsch, dass bei einer Neuauflage das ansonsten durchaus empfehlenswerte Werk gründlich überarbeitet wird.

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Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010