Lösegeld für Mercy Carter

Autor*in
Cooney, Caroline B.
ISBN
978-3-551-58116-7
Übersetzer*in
Brender, Irmela
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
248
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Massachusetts in Jahre 1704: Das Leben für die Siedler in Neuengland ist hart und sehr gefährlich. Der Krieg zwischen Frankreich und England jenseits des Atlantiks greift auch auf die Kolonien der Neuen Welt über. Eines Nachts wird die junge Mercy Carter zusammen mit vielen Menschen aus ihrem Dorf von Indianern nach Kanada verschleppt.

Beurteilungstext

Die junge Mercy, aus deren Sicht der Roman von Caroline B. Cooney erzählt wird, erscheint von der ersten Seite an wesentlich älter und reifer als es ihre elf Jahre vermuten lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Deerfield, einer kleinen Siedlung nahe der Grenze. Die Angst vor einem Überfall der Indianer ist immer präsent, Soldaten der englischen Armee gehören zum alltäglichen Anblick. Bereits nach wenigen Seiten geschieht, was alle seit Monaten fürchten und fast jede Nacht erwarten: Indianer überfallen Deerfield, sie stürmen in die Häuser, töten alle, die Widerstand leisten - und entführen die Kinder.
Auf dem langen, anstrengenden Marsch Richtung Kanada, wohin die Indianer die Kinder bringen, um sie wie ihre eigenen aufzuziehen oder an die Franzosen zu verkaufen, treffen die Schicksale vieler Menschen aufeinander. Mercy wächst über ihre eigenen Kräfte hinaus, um anderen zu helfen, die entweder zu schwach sind oder resignieren. Dabei zieht sie immer mehr den Vergleich zwischen ihrem vergangenen Leben und dem Leben der Indianer, ihren Ritualen und ihrer Vorstellung von Familie oder Ehre. Am Ende der Reise ist Mercy nicht mehr dieselbe, sie wird vor die Entscheidung gestellt, ob sie wieder zu ihrem alten Ich zurück gehen möchte oder ob sie diese neue Welt zu akzeptieren lernt.
Der Roman bemüht sich um große Authentizität, es werden geschichtliche Zusammenhänge erläutert und das Leben der Indianer detailliert dargestellt. Dennoch bleibt die Erzählung etwas farblos und eindimensional. Die vielen verschiedenen Personen, die mit ihren jeweiligen Schicksalen aufgeführt werden, gewinnen weder an Tiefe noch habe sie in irgendeiner Form Auswirkungen auf die Handlung oder auf Mercys Entwicklung. Die undurchsichtige Figurenkonstellation erschwert es dem Leser, sich selbst in dieser Geschichte zu lokalisieren. Gut nachvollziehbar sind die Gedanken von Mercy, die ihren inneren Konflikt darstellen. Sie reflektiert ihre Situation auf einer Ebene, die ihrem Alter weit voraus zu sein scheint.
Zwar ist die Sicht der Kinder insofern besonders sinnvoll ausgewählt, als sie diejenigen sind, die am meisten unter den Vorgänge zu leiden haben, allerdings verhindert der Versuch, allen Seiten gerecht zu werden, dass man sich einer Thematik bzw. Figur zu intensiv nähert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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