Lillesang – Das Geheimnis der dunklen Nixe

Autor*in
Blazon, Nina
ISBN
978-3-570-16287-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
Gattung
FantastikMärchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre14-15 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die elfjährige Lo fragt sich, warum ihre Mutter eine panische Angst vor Wasser hat. Nun aber ist eine alte Tante gestorben, die in einem Strandhaus an der See lebt. Um das Erbe anzutreten, fahren Vater, Mutter und Tochter gemeinsam dorthin – und entdecken eine hochdramatische Familiengeschichte, die eng mit Andersens Meerjungfrau verwoben ist. Ein Fantasykampf ums Überleben beginnt, Realität und Fantasy durchdringen sich und gehen letztlich einen sympathischen Kompromiss ein.

Beurteilungstext

Nina Blazon ist in allen Genres zu Hause. Eine temperamentvolle typische Kinderfreundschaftsgeschichte von vier Freunden, die wie Kletten zusammen hängen, die sich missverstehen, sich streiten und wieder vertragen, sich gegenseitig gegen alle Gefahren beistehen, kurz typische 11-jährige Kinder unserer Zeit sind. Diese Abenteuergeschichte ist mit völlig anderen Genres verbunden: Der moderne Krimi spielt an zwei Schauplätzen, dem des handelnden Trios in Dänemark und dem der Freundin im Hintergrund, die, weil sie weit entfernt ist, nur mittelbar in Erscheinung treten kann. Aber ihre Internetfähigkeiten stehen denen ermittelnder Kriminalbeamten in nichts nach. Dort wo es nötig ist, findet sie schnell Orte und Quellen, die sie, Handy sei Dank, ihren Freunden flugs übermittelt. Gelegentliche Pannen dienen der Erhöhung der Spannung – sehr erfolgreich. Das nächste Genre ist das der Märchenwelt Hans Christian Andersen, dessen wehmütigen Ton Nina Blazon perfekt trifft. Das Sehnen, die unerfüllbare Liebe der kleinen Meerjungfrau leben die Beteiligten nochmals durch, gleichzeitig droht die Gegenwelt der Bösen Macht unheimlich, mit ekligem Schlangengetier und rätselhaftem Gebaren der Natur. Das hat hier wenig mit Romantik zu tun, dazu sind die Kinder zu selbstbewusst, aber das ist der Kontrapunkt zur Fantasy-Welt mit einer völlig anderen Art von Kommunikation, in der nur durch Handauflegen dem Gegenüber per Bildwelt gezeigt wird, was mitgeteilt werden soll. Hier werden Zeiten übersprungen und Lebenswelten miteinander verbunden, die eigentlich einander unversöhnlich gegenüber stehen. Alles das wird gekoppelt mit den Charakteren der ganz gegenwärtigen Kinder, die ihre eigenen Probleme haben (besonders der etwas ältere Mats, der in einer schieren Karikatur der Pubertätswelt lebt), denen die überbesorgten Eltern Probleme machen, die ohne die Eltern wirklich gar nicht existierten. Und Eltern, die sich berechtigte Sorgen machen (besonders in den ausschließlich von den Kindern gesteuerten dramatischen Teilen der Handlung), die sich aber gleichzeitig nicht klar machen, wo ihre eigenen Fehler und Versäumnisse liegen. Natürlich löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf, aber der Leser vergisst nicht so schnell, wie kalt und nass Nordseewasser im Herbst sein kann, dass die Kinder eigentlich die ganze Zeit über in nassen Klamotten herumrennen müssen, vergisst die Autorin nicht permanent zu wiederholen. Und das prägt sich nachhaltig ein. Cjh15.03

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Veröffentlicht am 19.04.2015

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