Liebe verletzt

Autor*in
Donovan, Rebecca
ISBN
978-3-7335-0031-3
Übersetzer*in
Strüh, Christine
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
559
Verlag
FISCHER
Gattung
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emma hat es nicht leicht. Erst stirbt ihr Vater und dann wird ihre Mutter alkoholabhängig. ""Glücklicherweise"" nehmen sie ihr Onkel und ihre Tante auf. Doch dieses Glück wird schnell zum Alptraum, denn Emma wird von ihrer Tante misshandelt. Sarah und Evan merken bald, was bei Emma los ist, und wollen ihr helfen, doch Emma weigert sich, da sie die Situation für sich und ihre Cousins nicht schlimmer machen will. Leider eskaliert die Situation bald und Evan und Sarah fürchten um Emmas Leben.

Beurteilungstext

Wow! Die Geschichte von Emma und ihren Freunden geht direkt ins Herz. Nachdem ich angefangen habe zu lesen, konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil, eine tiefe emotionale Verbindung zum Leser aufzubauen, die dazu führt, dass man mit der Hauptperson mitfiebert. Man durchlebt die Höhen und Tiefen mit Emma, Sarah und Evan und hofft ständig, dass Emma es endlich schafft, von ihrer Tante wegzukommen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Autorin es scheinbar mühelos schafft, eine Verbindung mit dem Leser aufzubauen und ihn ins Geschehen einzubeziehen. Sie beleuchtet jede Person von verschiedenen Seiten und ermöglicht dem Leser dadurch die vielen Zwiespälte der einzelnen Personen besser zu verstehen und eventuell nachzuvollziehen. So kann man einen Einblick erhalten, warum Emma nicht einfach wegläuft oder warum Sarah nichts sagt. Was für außenstehende Person so einfach aussieht - einfach zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten- ist im wahren Leben nicht so einfach, da es nicht nur das eigene Leben berührt, sondern viele mehr. Auch viele unschuldige Personen werden von jeder einzelnen Entscheidung getroffen und eventuell verletzt.
Die Geschichte ist sehr emotional geschrieben und zum Teil sehr schwierig zu lesen, da man von den eigenen Emotionen schnell überrannt wird. Die Tränen fließen, man wird wütend und verspürt schnell die eigene Hilflosigkeit. Obwohl man weiß, dass es nur ein Buch ist, fühlt man mit und zieht schnell Vergleiche zur realen Welt.
Ein weiterer schöner Aspekt dieses Buches sind die vielfältigen Personen, deren Charaktereigenschaften und die gezielte und überdachte Herauserarbeitung jeder einzelnen Person, die das Identifizieren mit ihnen ermöglicht.
Da das Buch zum Teil sehr schwer zu verdauen ist, ist es nicht für alle Kinder/ Jugendliche geeignet und sollte wenn möglich nachbereitet werden. Diese Nachbereitung kann dazu führen, dass die jungen Leser die Geschichte besser verstehen und vor allem einen emotionalen Abschluss finden. Identifizierung ist gut, jedoch kann eine zu starke Identifizierung zu seelisch-emotionalen Problemen führen, daher sollte man vor, während und nach dem Lesen des Buches immer für seine Kinder zur Verfügung und zum Gespräch bereit sein.
Die Geschichte führt beim Leser zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, die einen die tiefen Zusammenhänge verstehen lassen und die Augen der Leser öffnen.
Ein wunderbares, wenn auch trauriges Buch über ein misshandeltes Kind, der ersten großen Liebe und Freundschaft!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von UBH.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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