Liebe machen
- Autor*in
- Schmidt, Hans-Christian
- ISBN
- 978-3-95470-261-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Nemet, Andreas
- Seitenanzahl
- 44
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Teaser
Das mit einfachen Strichzeichnungen versehene Aufklärungsbuch für jüngste Leser*innen zeigt, dass es beim Liebe machen vor allem auf Vorsicht, Nähe und Vertrauen ankommt, dass erst eine wärmende Beziehung die Liebe zur Liebe macht. Die eingängigen spielerischen Reime, die zur Bildergeschichte gehören, lassen nichts aus und bieten zugleich keinerlei Raum für falsche Scham und Prüderie. Ein liebevoll gefertigtes, empfehlenswertes Kleinod.
Beurteilungstext
Gleich vorweg: Ein entzückendes, wichtiges, empfehlenswertes Buch. Kindliche Strichzeichnungen versetzen die kleinen Leser*innen in die Steinzeit – denn „Liebe machen“ gab es schließlich von Anfang an! Ein Aufklärungsbuch! Nicht im klassischen Sinn, nicht technisch und detailversessen, dafür gefühlsnah und warm. Hans-Christian Schmidt hat zauberhaft frische Paarreime notiert. 2-6 Verse auf der linken Seite ergänzen das jeweilige Bild auf der rechten. Gern folgt man dem Geschehen vom Sich Verlieben, vom Küssen und vorsichtigen Berühren, vom gegenseitigen „enthosen und entrocken, entschlüpfern und sogar entsocken“, von der körperlichen Erregung, dem freudvollen Liebesakt, der wohligen Erschöpfung, von Schwangerschaft, Entbindung und schließlich der Freude am Nachwuchs. Die Verse sind lustvoll, zugleich zart, sachgerecht, zugleich gefühlvoll. Sie zaubern ein Lächeln aufs Gesicht. Alles fühlt sich leicht, warm und nah an. Man begegnet sich vertrauensvoll und vorsichtig. Falsche Scham und Prüderie sind fehl am Platz. Die realistischen, kindgemäßen Strichzeichnungen von Andreas Német sind sparsam, aufs Wesentliche konzentriert. An den Höhlenwänden kleine Malereien, darunter später auch solche, die Stellungen beim Liebesakt, Samenerguss und Befruchtung veranschaulichen. Brauntöne herrschen in der Höhle und bei der Kleidung vor. Vor der Höhle grünt es. Körperumrisslinien fallen durch den Rotton auf, die Haare schwarzes Gekritzel. Farbgewaltig das Feuer in Gelb und Rot. Baumstümpfe umgeben als Sitzgelegenheit das Feuer, Pfeil und Bogen liegen griffbereit. Mit der Steinaxt werden Äste für eine Wiege zurechtgeschnitten. Die Nachbarn bringen eine selbstgebastelte Steinschleuder und ein Mobile fürs Baby. Schön, dass die Geschichte auf der letzten Seite in die Gegenwart gerückt wird. Ein modernes Elternpaar, wieder eine Wiege, ein Mobile….. Es gibt Dinge, die im menschlichen Leben von Bestand sind! Für Kinder dürfte der Reiz groß sein, die einfachen Strichzeichnungen nachzuahmen oder auch selbst Ergänzungen ins Buch zu malen. Auf der letzten Seite ein leerer Rahmen. Ein Platzhalter für ein Bild, das die kleine Leserin, der kleine Leser von sich selbst einklebt. Ja, auch die kleinen Leser haben Eltern, die sich geliebt und miteinander Liebe gemacht haben!