Libellensommer
- Autor*in
- Babendererde, Antje
- ISBN
- 978-3-401-05881-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 271
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mitten in den skandinavischen Wäldern begegnet die fast 16jähr. Jodie dem unzugänglichen Indianer Jay. Anfangs schier undenkbar entwickelt sich zwischen Beiden eine tiefe Freundschaft u. Liebesbeziehung. Dazu haben auch die anderen Lebensumstände fernab jeder Zivilisation im Indianercamp am Windigo mit beigetragen. Aber Jodie gehört nicht in die Wildnis u. Jay lehnt das Leben in der Stadt ab. Nach der Heilung ihres Knöchels muss Jodie die bisher schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen.
Beurteilungstext
Der Autorin ist wieder einmal ein grandioser Jugendroman gelungen, der packend, einfühlsam und ziemlich authentisch ist. Der Leser kann sich sehr gut mit den beiden Hauptfiguren identifizieren. Es ist ergreifend mitzuverfolgen, wie innerhalb weniger Wochen die jugendliche Jodie zu Reife, Einsicht, Mitgefühl, Selbstwertgefühl und Verantwortungsgefühl findet.
Der junge Indianer verfügt über praktische und lebenswürdige Grundeigenschaften, die wohl bei den meisten Jugendlichen zusuchen sind. Das lässt ihn besonders reif und männlich erscheinen und Achtung zukommen. Auch Jodie scheint gefangen - denn die Jungs ihrer Schule sind ganz anders. Die Autorin erzählt mitreißend ihre bewegende Liebesgeschichte vor grandioser Kulisse. Lebensumstände, kulturelle Handlungen, indianisches Gedankengut ... werden so lebensnah vermittelt, dass man es bildlich sehen und hören kann. Keine heile Welt durch eine “rosarote Brille” mit “happy end” offenbart uns die Autorin, sondern zeigt Nöte wie Arbeitslosigkeit, Ehestreit, Tod und große Gewissenskonflikte/ Gewissensentscheidungen auf. Auch das Thema der Ausweglosigkeit kehrt mehrmals wieder.
Aktuell und aus Sicht der Jugendlichen wird sich diese Erkenntnis wohl öfters stellen: “Es versteht mich niemand...ich halts hier nicht mehr aus. Ich haue ab...” Auch hierzu werden sowohl Licht- wie Schattenseiten aufgeführt.
Frau Babendererde verhilft dem Leser, wie auch den Romanfiguren zu gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Die Klufft zwischen den “Weißen” und “Indianern” wird nicht aufgehoben, aber doch geringer. Beiderseitig herrscht eine Nachdenklichkeit und ein Versuch des Verstehens. Dies zeigt sich nicht nur in dem unerwarteten Ende, welches Hoffnung für die Zukunft verheißt.
Ich würde dieses Buch sogar als Klassenlesestoff empfehlen, denn es bietet Diskussionsgrundlage über Kulturen, soziale und emotionale Werte. Es ist dem Hauptthema Jugendlicher angepasst - erste Liebe, Unverständnis im Elternhaus, selbstständig werden und eigene Wege gehen. Viel Freude beim Lesen und “Arbeiten”.