Leute ich fühle mich so leicht

Autor*in
Henning von Lange, Alexa
ISBN
978-3-570-16003-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
270
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die fünfzehnjährige Lelle lebt in einer Familie, in der die Schwester mit jedem Typen pennt, die Mutter sich permanent um irgendwen Sorgen macht und der Vater sich in den Keller verkriecht. Und Lelle selbst ist superschlank, leicht wie eine Feder, denn seit einem Jahr ißt sie nicht. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl von Macht über sich selbst. Wohl ahnt sie, dass sie die Grenzen des Machbaren überschreitet und von ihrem Körper mehr abverlangt, als er leisten kann. Wer hilft ihr da raus?

Beurteilungstext

Was muss geschehen, ehe ein junger Mensch magersüchtig wird und wie kann er da wieder heraus finden, wenn Nichtessen zur Sucht geworden ist ?
Lelle meint in einer normalen Familie zu leben, wo es nur manchmal etwas verrückt zu geht. Was sie jedoch beschreibt ist hochgradig psychotisch. Besser kann man die Wahrnehmung von Familie bei Jugendlichen nicht beschreiben. Alle wollen normale Familien haben, auch wenn sie das Seltsame in ihren Familien durchaus wahr nehmen. So bleibt Lelle nichts anderes übrig, als die “Besonderheiten” ihrer Familie zu deckeln und ihre eigene “Besonderheit” zu entwickeln. Sie selbst sieht sich als die Normalste in der Familie, außer natürlich, dass sie nichts ißt. Sie hat’s im Griff. Der Rest der Familie nicht. Immer deutlicher wird ihr, dass das im Griff haben, nicht mehr so richtig hin haut. Schwäche- und Ohnmachtsanfälle häufen sich. Aber wie da raus? Es ist doch so toll, Macht über sich zu haben, unabhängig zu sein! Ihre Freundin ist ihr keine große Hilfe, denn sie ist selbst mit dem Kaos ihrer Pubertät beschäftigt. Zum Glück begegnet ihr einer, der sie mag, so wie sie ist, der auch ein bisschen verrückt ist.
Als Lelle in einer Klinik für Magersüchtige landet, trifft sie auf ein Mädchen, welches in ihren Augen total durchgeknallt ist. Nein, so will sie nicht werden, das weiß sie. Allmählich kann sie ihre eigene Genesung in Angriff nehmen. Als dann der Liebste tatsächlich zu Besuch kommt, ist sie hoch motiviert, gesund zu werden. Verrückt schöne Tage mit ihm zu erleben ist auf einmal viel wichtiger, als Macht über seinen Körper zu haben. Auch wird ihr immer klarer, was sie will im Leben und was nicht, die Suche nach ihrem eigenen ich nimmt Gestalt an. Zum Schluss des Buches sagt sie: Das ist das Leben: Darauf will sie nicht verzichten und vor allem will sie schnell wieder nach Hause. Sie ist über den Berg.
Die Autorin wählt , wie häufig in Jugendbüchern die Ich- Erzählung. Nelles Gedanken und Gefühle erreichen den Leser, berühren ihn, machen ihn nachdenklich. Unwillkürlich denkt man über die Normalität seiner Familie und über sein eigenes Gefühlskaos nach. Trotz der Dramatik der Geschichte wirkt sie sachlich erzählt, zeigt Wege aus dem Kaos ins Leben zurück auf. Dieses Jugendbuch ist sowohl für Betoffene wie auch am Thema interessierte sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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