Leonardo da Vinci

Autor*in
Auguarde, Szeve
ISBN
978-3-401-06316-4
Übersetzer*in
Gliemann, Claudia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Brown, Leo
Seitenanzahl
64
Verlag
Arena
Gattung
BiografieSachliteratur
Ort
Würzburg
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Leben und Schaffen des Universalgenies Leonardo da Vinci wird in diesem Buch ein Stück von seinem Lehrling Paolo erzählt und begleitet.

Beurteilungstext

Auf den ersten 40 Seiten können wir den Tagebuchaufzeichnungen von Paolo folgen. Er ging mit 10 Jahren in die Lehre bei dem großen Künstler. Der Autor lässt dabei eine flache, unspannende Geschichte entstehen, die sich vor allen Dingen mit den kleinen Neckereien unter den Lehrlingen beschäftigt. Da wird es fast schon zur Sensation, wenn Paolo sagt:" Ich durfte den Meister wieder begleiten und seine Zeichnungen tragen."(S.35) Man erfährt wenig Einzelheiten über die Arbeit in einer Künstlerwerkstatt zu jener Zeit. Die Tagebuchaufzeichnungen beginnen am 21.Juni 1490 und enden am 2. Dezember des gleichen Jahres, sie gehen also ein halbes Jahr lang. Am 2.12. verrät uns Paolo, dass er jetzt nicht mehr den Boden fegen muss sondern sich mit der Farbherstellung und eigenen Zeichnungen beschäftigen darf, nur, darüber erfährt der Leser leider nichts mehr. Es folgen noch zwei weitere Einträge vom 10. und 11. Mai 1498, also acht Jahre später. Er ist inzwischen Besitzer einer eigenen Werkstatt und besucht Leonardo in Mailand. Leonardo ist gerade bei der Arbeit seines Abendmahls und sucht noch ein geeignetes Gesicht für seinen Judas. Da würde es interessant werden, aber leider ist der Lehrling ja kein Lehrling mehr.
Warum ein solches Buch? Der Titel heißt: "Leonardo da Vinci. Das spannende Leben des genialen Malers, Forschers und Erfinders." Und genau über dieses spannende Leben und seine vielen Talente würde man gerne mehr erfahren. Die Konstruktion, einen Lehrling berichten zu lassen, ist ja gar nicht so schlecht, aber er muss dann auch genau etwas über das spannende Leben des genialen Genies berichten und nicht über Schuhklau und Neckereien unter den Lehrlingen. Natürlich gibt es auch noch einige Seiten, auf denen über Stationen aus Leonardos Leben berichtet wird, allerdings nicht sonderlich ausführlichen und fehlerhaft. Man wundert sich dann schon, wenn unter den Renaissancekünstlern der Name Giotto auftaucht, und das nicht nur einmal. "Außer Leonardo da Vinci gab es in der Renaissance noch viele andere bedeutende Künstler in Italien." Es folgen Botticelli, der mit Leonardo in die Lehre ging, "Giotto (etwa 1267-1337) lebte lange vor Leonardo und wird oft als Begründer der modernen Malerei angesehen"(S.57), Francesca und Raffael. Geht man mal davon aus, dass nicht alle LeserInnen für die das Buch gedacht ist, die Einordnung der Jahrhunderte und der Kunstepochen genau kennen, werden hier wirklich falsche Impulse gesetzt. Da wäre es doch wichtiger gewesen sich mit Michelangelo (wird erwähnt, aber nicht in der Aufzählung der Künstler und Konkurrenten) oder Caravaggio (wird nicht erwähnt) zu beschäftigen, die in unmittelbarer Konkurrenz zu Leonardo standen oder zumindest zur gleichen Zeit gelebt haben. Aber das war ja wohl nicht das Anliegen des Autors. Wer also wirklich etwas über Leonardo da Vinci, sein Leben und seine Kunst erfahren möchte, der sucht sich besser eine der vielen anderen Veröffentlichungen auf dem Jugendbuchmarkt der letzten Jahre.



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Diese Rezension wurde verfasst von WB.
Veröffentlicht am 01.01.2010