Leon und der Champion Chip

Autor*in
Kurzweil, Allen
ISBN
978-3-446-20789-9
Übersetzer*in
Fritz, Klaus
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Bertholf, Bret
Seitenanzahl
367
Verlag
Hanser
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mit der Voodoo-Puppe "Kürbiskopf" wollen Leon und seine Freunde dem Klassenrowdy Henry Lumpkin einen Denkzettel verpassen. Doch der Zauber versagt zum Entsetzen Leons. Mr. Sparks, der neue Lehrer für Naturwissenschaften, scheint jedoch Abhilfe für das Versagen der Wunderwaffe zu wissen: Mit Hilfe von Kartoffelchips lehrt er seine Schüler wissenschaftliches Denken und Arbeiten - und führt Leon und seine Freunde so zur Lösung des Kürbiskopf-Problems.

Beurteilungstext

"Am Abend bevor Leon Zeisel in die fünfte Klasse kam, hatte er erstaunlich gute Laune. Er saß auf seinem Bett Trimore Towers, dem sechsstöckigen, hochzeitskuchenförmigen Ein-Sterne-Hotel, in dem er zu Hause war, und bereitete sich auf die Schule vor." Das, was ihm so gute Laune macht, ist "das Ding": Eine selbstgebastelte Stoffpuppe mit olivegrüner Armeejacke, hellem, orangerotem Haar, mürrischem Mund und Glitzerperlenaugen. Dieses "Ding" mit Namen "Kürbiskopf" hatte Leon in den vergangenen Ferien selbst genäht. Das andere Ding im lila Stoffbeutel war ein kleines Fläschchen mit Lehrerspucke. Ausgestattet mit diesen magischen Utensilien wollen Leon und seine Freunde Lily-Matisse und P.W. den Klassentyrannen Henry Lumpkin junior, genannt "Lumpkin the Pumpkin" oder auch "Hank the Tank", zur Strecke bringen. "Und wenn es funktioniert (...) gibt es keine lila Nippel oder Knochenbrecher oder Schwitzkästen oder Fußtritte oder ‚Hau mich'-Zettel oder nasse Nuschel oder - (...)". Wenn! Nur passiert erst einmal gar nichts. Jedenfalls nicht mit Lumpkin the Pumpkin. Leon hingegen passiert durchaus etwas: Er landet Kopfüber in einer Mülltonne, versenkt vom Klassentyrannen höchstpersönlich.
Nun könnte man verzweifeln - wäre da nicht der neue Naturwissenschaftslehrer Mr. Sparks. Ein höchst unkonventioneller Pädagoge, der seinen Schülern die spannende Welt der Physik und Chemie näher zu bringen versucht. "Kar-toffelchips? (...) wie können Sie es rechtfertigen, dass Sie ein ganzes Jahr einer Substanz von so zweifelhaftem Nährwert widmen?" Energieerhaltungssatz, Zeitmessung, Aerodynamik dichotome Klassifikation, Optik ... all dies können Kinder von einfachen Kartoffelchips lernen, glaubt Mr. Sparks. Und recht hat er.
Wie wichtig es ist, Kinder im Unterricht immer wieder zu überraschen, scheinbar langweilige Themen an den kindlichen Alltag anzubinden und so wissenswert und spannend zu gestalten, davon weiß ein jeder Lehrer ein Lied zu singen.
Allen Kurzweil gelang 1995 mit seinem preisgekrönten Roman "Das Geheimnis des Erfinders" der internationale Durchbruch als Schriftsteller. "Leon mit den linken Händen" war sein erstes Buch für junge Leser. Und auch in seinem zweiten "Leon"-Roman gelingt dem Amerikaner diese Mischung aus Spannung und Wissenschaft mit einem Hauch von Magie. Schulprobleme werden augenzwinkernd gemeistert - da macht es fast nichts, dass die Lösung für manches Problem längst nicht so aufregend ist, wie die zuvor aufgebaute Spannung vermuten lässt. Und wer einen Sinn für absurde Situationen hat, wird Spaß haben an Leon und seinen Freunden Lily-Matisse und P.W.
Schön sind im Übrigen auch die kleinen, feinen Zeichnungen in schwarz-weiß, die hie und da auf den Seiten zu finden sind und jedes neuen Kapitels einleiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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