Leise Angst
- Autor*in
- Schwendener, Severin
- ISBN
- 978-3-407-74465-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 252
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Sie sind Schulfreunde: Tom und Nico, Rena und Sirine, aber sie leben in ständiger Ungewissheit vor der Zukunft. Sirines Eltern sind illegal eingewandert, Tom hat noch keine Lehrstelle in Aussicht und Nico würde gern Rena für sich gewinnen, weiß aber nicht, wie er das anstellen soll. Da beobachtet Sirine einen Mord und Tom sieht die Gelegenheit gekommen seine Freunde zu beeindrucken, indem er herausfindet, wer der Täter ist. Zu spät erkennt er, dass er damit ihrer aller Leben gefährdet.
Beurteilungstext
Das Thema Gewalt, ausgehend von Jugendlichen, verstärkt durch die Situation illegal Eingewanderter. Ein Nährboden für Aktionen mit tödlichem Ausgang, die niemand so vorhergesehen noch gewollt hat. Traditionelle Wertvorstellungen, die vor allem von Männern nicht hinterfragt werden, treffen auf den Wunsch junger Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Sputim Bajrami, der 27-Jährige, hat einen sicheren Arbeitsplatz beim Autobahnbau, aber sein Vorarbeiter schikaniert ihn und so lässt er seine Wut an seiner Freundin aus. Die Teenies wiederum, im Alter von 16 noch mitten in der Pubertät, wissen mit ihren Gefühlen nicht richtig umzugehen. Sirine fühlt sich bei ihrem Cousin Brahim wohl, weil sie mit ihm die Erinnerungen an die alte Heimat in Ägypten teilt, bis sie merkt, dass er die gleichen Ansichten wie ihr Vater hat; dass eine Frau keine eigene Berufsausbildung braucht, weil sie doch nur ihrem Mann zu gehorchen hat, der gut für sie sorgt. Nico und Tom sind beide in Rena verknallt. Rena wäre gern mit Tom zusammen, aber seine unüberlegten Aktionen nerven sie. Andererseits weiß sie auch nicht, wie sie Sirine sonst helfen könnte.
Die Geschichte beginnt mit einem eher unbeabsichtigten Mord. Weil Sirine sich nicht traut, zur Polizei zu gehen und zu berichten, was sie gesehen hat, eskaliert die Situation immer mehr, wobei sich keiner der Beteiligten wirklich zu helfen weiß. Dem Schweizer Autor ist es gelungen, diese fast ausweglose Situation seiner jungen Protagonisten so realistisch zu beschreiben, als wäre man als Leser selbst dabei gewesen. Obwohl es sich, von außen betrachtet, um fatale Abläufe handelt, wüsste man kaum, wie man es anders oder besser hätte machen sollen. Diese Mitgefühl trägt dazu bei, selber nicht vorschnell zu urteilen und vielleicht auch, bestimmte Gefahrenzeichen früher zu erkennen.