Left to fate Die Ausgesetzten

Autor*in
Trutnau, Gloria
ISBN
978-3-551-31801-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
383
Verlag
Carlsen
Gattung
FantastikTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2019
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Im Fantasie-Staat „Concordia“ werden die Menschen getestet, ob sie in der Zukunft straffällig werden. Wobei Opposition gegen die Regierung schon reicht, um in das hermetisch abgeschlossene Staatsgefängnis New York abgeschoben zu werden. Auch der jungen Samantha Evans, der Ich-Erzählerin, widerfährt dieses Schicksal.

Beurteilungstext

Dies ist ein Roman, bei der die Leserinnen und Leser am meisten von der blühenden Fantasie der Autorin beeindruckt sein werden: Die Geschichte spielt nach einem Dritten Weltkrieg. Die USA haben diesen verloren und existieren nicht mehr. Die Siegerstaaten haben das Territorium der ehemaligen USA einem ihrer Helfer, einem Wissenschaftler, überlassen. Dieser, Erfinder einer Zeitmaschine, mit der man auch in die Zukunft blicken kann, hat auf diesem amerikanischen Staatsgebiet den Staat „Concordia“ gegründet und eine Diktatur im Stil von Orwells „1984“ errichtet. Die Menschen werden getestet, ob sie in der Zukunft straffällig werden könnten. Falls sich diese Möglichkeit ergibt, werden sie in ein Riesengefängnis abgeschoben, in das zerstörte New York. Eine Kuppel, die zu durchqueren das Leben kostet, überwölbt die Ruinenstadt. Rund 200 meist jugendliche Menschen leben dort, organisiert in zwei Gruppen, der Westside-Gang und der Eastside-Gang, die sich in einem mörderischen Bandenkrieg gegenüberstehen, durchaus von der Regierung „Concordias“ gewollt und mittels eingepflanzten Chips auch kontrolliert. Die Ich-Erzählerin und Heldin dieser Geschichte, Samantha Evans, wird nach einem Test dorthin abgeschoben. Sie schließt sich der Westside-Gang an und verliebt sich in einen ihrer Anführer, in David. Schießübungen, Kampfausbildung, tödliche Überfälle, Prügeleien, Geiselnahme, Liebe, Eifersucht und Rivalitäten sind die Bestandteile dieser turbulenten Geschichte. Einer kleinen Gruppe um Samantha und David gelingt der Ausbruch aus New York. Sie gewinnen die Kontrolle über die Zeitmaschine und versuchen, die Gründung des Staates „Concordia“ rückgängig zu machen. Nach einem verwirrenden und schwer nachzuvollziehenden Spiel zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutet sich so etwas wie ein Happy End zumindest für Samantha und David an. Der Roman ist übervoll von Aktionen, stellenweise sogar spannend erzählt, aber doch wegen der Langatmigkeit und Überfülle an Handlung auch seltsam langweilig. Die Figuren um Samantha mögen sogar recht sympathisch sein, zu einer Identifizierung der Lesenden mit ihnen reicht es aber nicht. Die Sprache ist leicht verständlich, abwechslungsreich und durchaus altersgemäß. Einen erzieherischen Wert über die bloße Unterhaltung hinaus kann der Rezensent nicht erkennen.

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Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 01.04.2021