Leben auf Sparflamme

Autor*in
Biernath, Christine
ISBN
978-3-522-30147-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
188
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jessicas Vater wird arbeitslos. Die ganze Familie zieht in die Stadt. Die Sorgen ums Geld bestimmen ihr gesamtes Leben.

Beurteilungstext

Frau Biernath schafft es, einfühlsam den Gefühlszustand der einzelnen Familienmitglieder zu beschreiben. Je nach Alter gehen die Geschwister anders mit der Situation um. Die Jüngste zieht sich zurück und wird immer ängstlicher, der Sohn der Familie rebelliert und steht an der Grenze zur Kriminalität und Jessica, als Älteste ist gefangen zwischen Rationalität und emotionalem Anspruch. Die Geschichte macht deutlich, wie sehr sich das Leben verändert, wenn Arbeitslosigkeit und Geldmangel das Leben bestimmen. Die Gefühle der Eltern die zwischen Wut, Scham, Hoffnung und Enttäuschung wechseln bestimmen auch den Seelenzustand der Kinder. Da reichen Kleinigkeiten aus, um den vermeintlichen häuslichen Frieden zu zerstören. Und Jessica als Älteste in der Geschwisterreihe bekommt mit einem Mal viel Verantwortung übertragen. Sie muss sich mit in die Reihe bei der "Tafel" stellen, um Lebensmittel für die Familie zu beschaffen. Sie übernimmt die Verantwortung für die Geschwister und schwankt zwischen dem eigenen Anspruch, der Sorge über die Entwicklung ihrer Geschwister und der Tatsache, dass wenn sie ihren Eltern davon berichtet, deren Sorgen noch größer werden. Alle Anstrengungen aus dieser Misere herauszukommen scheitern zunächst und durch Unwissenheit kommen noch mehr Probleme dazu. Wie gut, dass Jessica einen Freund findet, der in der gleichen Situation lebt wie sie. Ein Lichtblick für sie, ihm braucht sie nichts vorzulügen, sich keine Ausreden einfallen lassen. Das Buch stellt eindrucksvoll und realistisch die für Familien entstehenden nachhaltigen Probleme dar, mit denen sie sich in solch einer Situation auseinander setzen müssen. Ein gutes Buch um sich dieser Thematik, das mittlerweile alle Gesellschaftsschichten betrifft, zu nähern und sich damit auseinander zu setzen. Es müsste als Pflichtlektüre in der Schule eingesetzt werden, um allen, Schülern und Lehrern, die schwierige Situation zu verdeutlichen und einen empathischen Umgang mit Armut zu fördern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ische.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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