Lea und Finn langweilen sich
- Autor*in
- Reed, Tom
- ISBN
- 978-3-03820-106-9
- Übersetzer*in
- Fischer Schulthess, Andrea
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Reed, Tom
- Seitenanzahl
- 56
- Verlag
- Dörlemann
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre10-11 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 19,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Auf einer Buchseite kann es schon ganz schön langweilig werden – doch erst der Gang durch verschiedene Geschichten zeigt, was man ab einer leeren Seite auch alles haben kann.
Beurteilungstext
Lea und Finn sind zwei Hunde, die auf einer ansonsten gänzlich leeren Buchseite faulenzen. Doch das ist auf Dauer langweilig und so suchen sie das Abenteuer. Doch auch die anderen Buchseiten sind nicht besser und es scheint keine Besserung in Sicht, bis Finn beim Sprung über den Mittelspalt der aktuellen Doppelseite in den Spalt fällt und verschwindet. Lea folgt ihm natürlich prompt und schon finden sich die beiden im Meer in einem schrecklichen Sturm in der Nähe eines großen Segelschiffs wieder. Da es da nicht besonders angenehm ist, schwimmen sie schnell wieder in den Spalt und finden sie sich im Weltraum wieder. Das ist zwar kurz lustig ohne Schwerkraft, aber eben auch kalt und so geht es gleich weiter, nun in die eisige Kälte einer Arktisexpedition. Erst in einer paradiesischen Palmenlandschaft verharren beide, doch auch diese Idylle trübt. Hier gibt es aggressive Riesenwarzenkröten, vor denen die beiden gerade noch fliehen können. Und so geht es weiter durch verschiedene weitere Szenarien bis zurück zur leeren Ausgangsseite, die den beiden nun wie das Paradies auf Erden vorkommt. Es ist halt immer eine Frage der Perspektive und des Vergleichs.
Die witzig-rasante Bilderbuchgeschichte funktioniert als metafiktionaler Text, weil der Handlungsort als Buch den beiden Protagonist:innen durchgängig bewusst ist. Die einfach-comichaft gezeichneten Hunde agieren erst auf einer leeren Seite, dann vor bekannten Gemälden und sogar Fotografien. Der Sprung in den Mittelspalt ist ein Übergang zu anderen kulturellen Produkten und ihren Erfahrungswelten. So entsteht ein heiteres Spiel, das Grenzen der Fiktion überschreitet und damit immer wieder überraschen kann. Sehr zu empfehlen!