Latino King

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Castel, ein 18-jähriger Niederländer, lässt sich auf den Drogendeal ein. Eine solch lukrative Einnahmequelle verleitet ihn, diesen Handel weiter auszubauen, bis er als unverdächtiger “Packesel” nach Südamerika und ein zweites Mal in die Dominikanische Republik geschickt wird, um Drogen zu schmuggeln. Die zweite Reise endet im Gefängnis La Victoria, wo er entsetzlich grausame Verhältnisse erlebt. Nachdem er in einem zweiten Gefängnis in Krankenhaus muss, gelingt ihm eine aufregende Flucht.

Beurteilungstext

Ein besonderer Akzent bei der Erzählung der ungeheuren Erlebnisse des jungen Castel ist die innige Verbundenheit
mit seiner Mutter und der feste Glaube, dass Gott ihn nicht verlassen wird. Immer wieder ruft er seine Mutter an und schreibt ihr Briefe. Ebenso treu ist er in seinen flehenden Gebeten.
Die Verfasserin hat sich bemüht, die aufregenden Erfahrungen des Drogendealers beim Beschaffen der Medikamente als auch die unmenschlichen Verhältnisse in den Gefängnissen so realistisch wie möglich nach zu erzählen, soweit sie sie in den Gesprächen mit Castel ermitteln konnte. Ihr lag offensichtlich daran, einen erzieherischen Effekt zu erzielen, mit dem sie junge Dealer warnt, derartige Geschäfte zu betreiben.
Durch die Tatsache, dass Castel eine Krone auf dem Arm tätowiert hatte, wurde er unter den hart gesottenen Gefängnisinsassen der besonderen Abteilung als Latino “King” ernannt, was ihm natürlich Respekt und einen gewissen Schutz einbrachte.
Die schließlich gelungene Flucht aus dem Krankenhaus gleicht einem äußerst spannenden Krimi. Man kann die Lektüre kaum wirklich unterbrechen. Die Sprache ist sehr bildreich, anschaulich und entspricht dem sehr intensiven Erlebnishorizont der ständig bedrohten Lebenssituation des jungen Castel.