Lara oder Der Kreislauf des Lebens
- Autor*in
- Bueno, DavidMacip, SalvadorMartorell, Eduard
- ISBN
- 978-3-446-25477-0
- Übersetzer*in
- Lohmann, Kristin
- Ori. Sprache
- Katalanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 236
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- München
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Die 14jährige Lara liegt unheilbar krank und an viele Schläuche und Kabel angeschlossen auf der Intensivstation. Aus dem Verhalten der Ärzte schließt sie und fühlt auch selbst, dass ihre letzte Nacht anbricht. Da kommt eine junge Ärztin ins Zimmer und beginnt ein langes Gespräch mit ihr über die Entstehung von Leben, darüber, wie alles mit allem zusammenhängt und was dies für Lara bedeuten kann. Bis zum Morgen hat Lara wieder Mut gefasst und will die Schwäche ihres Körpers überwinden.
Beurteilungstext
Ein Krankenblatt beschreibt in dürren Medizinerworten Laras Situation. Dann wird man sofort in ihr Zimmer auf der Intensivstation geführt, wo Lara die letzte Nacht ihres Lebens erwartet. Die Autoren halten sich nicht lange mit ihren seelischen Befindlichkeiten auf, sondern lassen sofort die junge Ärztin Carmen zu Lara ins Zimmer treten. Sie möchte ihr, wie sie sagt, die Zeit bis zum Einschlafen etwas vertreiben. Zunächst ermahnt sie aber die Todkranke, genau wie die behandelnden Ärzte auch, Lara müsse „auch selbst ihren Teil dazu beitragen“, um wieder auf die Beine zu kommen und auf keinen Fall „aufzugeben“. Schließlich lohne es sich, am Leben zu bleiben, denn die Erde „ist so ein faszinierender Ort“, findet Carmen. Bitter fügt Lara hinzu, dass die Welt voll Mikroben sei, die nur krank machen. Dies ist nun der Einstieg zu einem gut 230 Seiten langen (genau eine Nacht andauernden) Dialog zwischen den Beiden. Auf erstaunlich hohem wissenschaftlichem Niveau diskutieren die 14jährige Lara und Carmen alle biologischen, chemischen, physikalischen und medizinischen Aspekte vom Entstehen des Lebens auf der Erde bis zum möglichen Leben im Weltraum. Sie entdecken, wie alles mit allem zusammen hängt, alles über die Unsterblichkeit und fragen sich, ob es eine Seele wohl gibt. Ausflüge in die Philosophie bleiben nicht aus. Zwischendurch meldet sich immer wieder Laras Handy, das sie jedoch nicht abnimmt, denn sie weiß, wer sie sprechen will. Man ahnt, dass auch noch eine kleine Liebesgeschichte zum Roman gehört. Beim Lesen wird man immer ratloser, was dieses Buch eigentlich erreichen will. Möchte es den fast aussichtslosen Kampf des jungen Mädchens gegen die übermächtige Krankheit beschreiben? Dafür und für die Liebe zu Gerardo sind die geschilderten Emotionen viel zu dürftig. Man kommt an den Menschen Lara und ihre Familie überhaupt nicht heran. Die drei Autoren lassen keine Nebensächlichkeit aus, um ja alles, was ihre Wissenschaften hergeben, in dieses Buch zu packen. Es ist ein Sachbuch geworden, wofür die kranke Lara als Alibi herhalten muss. Am Ende zeigt sich, dass auch Carmen nur eine Traumerscheinung war und Lara in ihrer tiefen Bewusstlosigkeit mit sich selbst diskutiert hat. Immerhin geht es ihr am nächsten Morgen besser, denn sie will nicht „aufgeben“. Schade, es hätte mit mehr Emotion und weniger Wissenschaft ein Mut machendes Buch werden können.