Lakota Moon
- Autor*in
- Babendererde, Antje
- ISBN
- 978-3-401-02936-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 280
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 7,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als Olivers Mutter zum zweiten Mal heiratet, muss der 15-Jährige nicht nur nach Amerika auswandern und damit seine Freundin zurücklassen, es ist auch noch ausgerechnet ein Indianer aus einem Reservat, der sein neuer “Vater” werden soll. Und als er seine neue Heimat kennenlernt, ist der erste Eindruck noch schlimmer als in seiner Fantasie. Doch allmählich lernt Oliver seine indianischen “Verwandten” kennen und so manches stellt sich ganz anders dar.
Beurteilungstext
Eigentlich. Eigentlich würde man den Jungen verstehen, wenn er sauer wäre, dass er seine ganze vertraute Umgebung gegen eine höchst unsichere Zukunft eintauschen soll - wenn er bloß nicht von Anfang an in seiner Ich-Erzählung erkennen ließe, dass er, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen das meiste Neue interessant, nett und besser als zuhause empfindet. Eigentlich will er sich nur dem Kummer über die verlorene Freundin Nina widmen - doch warum spürt man dann schon in der ersten Sekunde, mit welcher seiner angeheirateten Cousinen er am Schluss zusammen sein wird? Eigentlich ist so eine indianische Abenteuererzählung immer wieder schön und spannend - wenn nur die Dialoge nicht manchmal so hölzern wirken würden. Und eigentlich ist die Geschichte schön angelegt und manchmal sogar faszinierend erzählt - aber dann geht es streckenweise so vorhersehbar und simpel zu, dass man laut seufzt.
Ganz schön viel “eigentlich” also. Und “eigentlich” alles Dinge, die die Begeisterung über dieses Buch schmälern. Dabei soll aber nicht verschwiegen werden, dass es auch eine ganze Menge Positives zu berichten gibt. So sind zum Beispiel die Informationen über das heutige Leben der amerikanischen Ureinwohner in den Reservaten, ihre oft demotivierenden Perspektiven und ihr Verhältnis zur - vor allem weißen - Unterdrückergesellschaft sehr ausführlich, verständlich und kenntnisreich vermittelt. Auch die mentalen Unterschiede im Verhältnis zu Spiritualität und Umwelt kommen nachvollziehbar herüber.
Überhaupt muss man gerne zugeben, dass Verständnis und auch Sympathie für die indianische Bevölkerung nach der Lektüre einen großen Sprung nach vorne gemacht haben. Und das gibt dem Buch einen ganz eigenständigen, einem Sachbuch ähnelnden Reiz und Wert.
Insofern ist “Lakota Moon” eigentlich doch ein gutes Buch...