Kurz nach sechs kommt die Echs

Autor*in
Budde, Nadia
ISBN
978-3-87294-902-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Budde, Nadia
Seitenanzahl
30
Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2002
Lesealter
6-7 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Echse hat einen monotonen Arbeitstag, lebt allein, selbst ihre Träume werden zu Albträumen. Aber dann fährt sie doch durch eine phantastisch bunte Welt.

Beurteilungstext

Die kleine Echse führt ein deprimierendes Leben: Ihren Arbeitstag verbringt sie mit anderen Leidensgefährten in einem tristen Großraumbüro. In den Gesichtern der "Arbeitstiere" spiegelt sich die Lustlosigkeit. Es wird keine Mine verzogen. Punkt fünf verlassen alle gleichzeitig diesen monotonen Ort und begeben sich im Gleichschritt auf den Heimweg. Kurz nach sechs betritt die allein lebende Echse ihre Wohnung, isst, geht ins Bett, schaut fern und schläft endlich ein. Nun eröffnet sich ihr die Gegenwelt des Traums. Eine Hexe erscheint und erfüllt langgehegte Wünsche. Diese Wünsche jedoch sind überraschend profan, orientieren sich an der Warenwelt und den Fetischen hoch entwickelter Industriegesellschaften, der Wunsch nach einer Familie, nach Freunden kommt nicht vor, lediglich unverhoffter Besuch ist erwünscht. Und so misslingt sogar der Traum. Der Schmuck vom Juwelier entpuppt sich als Scheußlichkeit, die neue Frisur lässt die Echse zum Schaf mutieren, das rote Cabrio hat keinen Motor, der Schaumwein beschert einen schweren Kopf, der unverhoffte Besuch vermag keine Freude auszulösen. Am anderen Morgen beginnt das tägliche Einerlei von vorn. Die Echse verlässt ihre Mietskaserne und erreicht gerade noch den Bus, der sie wieder zum Arbeitplatz bringt. Doch ganz am Ende sehen wir die Echse nicht im Büro, sondern als zufriedene Fahrerin ihres Busses mit zufriedenen Passagieren auf der Fahrt durch eine phantastisch bunte Welt, gestaltet mit Requisiten aus Traum und Wirklichkeit.
Mit witzigen, unkonventionellen Bildern und knappen Texten konfrontiert Nadia Budde die Betrachter des Bilderbuches mit der traurigen Realität eines einsamen Alltags inmitten der Großstadtwüsten der westlichen Welt. Der utopische Ausblick stimmt optimistisch. Die Echse nimmt ihr Schicksal selbst in die Hände und nimmt ihre Leidensgefährten mit auf den Weg in eine vielleicht lebenswertere Zukunft. Ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene zum gemeinsamen Betrachten und darüber reden.
Auswahlliste Heinrich-Wolgast-Preis 2005

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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