Kunstraub im Museum

Autor*in
Siegner,
ISBN
978-3-570-17459-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Siegner, Ingo
Seitenanzahl
34
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Berühmtes Bild aus dem Museum gestohlen! Detektiv Fuchs sucht den Dieb, weil er eine dicke Belohnung kassieren will. Aber Erdmännchen Gustav vermutet, dass dieser Kunstraub einen ganz besonderen Grund hat.

Beurteilungstext

Ingo Siegner als Autor und Illustrator dürfte vielen Kindern bekannt sein als „Erfinder“ des Drachen Kokosnuss. Mit Erdmännchen Gustav stellt er einen weiteren Serien-Protagonisten vor, der zum Liebling der Kinder avancieren könnte. Gustav ist diesmal in eine Museums- und Kunstraubgeschichte verwickelt, aber es ist gleichzeitig auch eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt.

Es geht um einen unglaublichen Kunstraub. Paul Klees Bild „Zerbrochener Schlüssel“ ist aus dem Kunstmuseum verschwunden. Tatsächlich – das Original des Bildes befindet sich im Sprengel-Museum in Hannover. Originell, wie Siegner die Geschichte eines tierischen Kunstraubs in die reale Welt hineinversetzt hat. Deutlich ist in der Illustration auf dem Vorsatzblatt das Sprengel-Museum zu erkennen, unverwechselbar auch die Skulptur vor dem Gebäude, gut lesbar die Adresse „Kurt-Schwitters-Platz“. Dorthin bewegen sich im Gänsemarsch die Protagonisten: drei Erdmännchen, ein Känguru mit einem verschnürten Paket unter der Pfote, ein Pinselohrschwein, ein Flusspferd flitzt auf dem Skateboard hinterher. Halt – da wäre noch ein Fuchs, der hinter einem Blumenkübel hervorlugt. Was es mit dem ominösen Paket auf sich hat, entwickelt sich im Lauf der Geschichte zu einem veritablen Kunstraub. Doch zurück zur Geschichte:

Der Fuchs taucht als Detektiv im Zoo auf, hat ein Beweisfoto mit einem Pfotenabdruck dabei und ist auf der Suche nach dem Dieb, der ein wertvolles Bild aus dem Museum gestohlen hat. Natürlich wissen Erdmännchen Gustav und seine Freunde genau, wem die Spur gehört. Aber auf keinen Fall wollen sie, dass der Fuchs jemanden verhaftet, um eine lukrative Belohnung zu kassieren. Also schicken sie ihn listig erst mal auf eine falsche Fährte. Zum Tiger. Dann zum Pinselohrschwein. Dumm nur, dass sich Pinsel ein wenig verplappert. Der Fuchs ist ja gewieft und wittert richtig, dass die Spur einem Känguru gehören muss. Und wirklich – das Känguru Polly gesteht den Erdmännchen, dass es seinem Freund Flusspferd Max das Bild zum Geburtstag geschenkt hat. Max ist sofort bereit, mit seinen Freunden das Bild heimlich wieder ins Museum zu bringen. Leider haben die Freunde den schlauen Fuchs unterschätzt, denn der wartet schon grinsend und mit Handschellen auf Polly. Jetzt zeigt sich wahre Freundschaft: Mit gewichtigen Argumenten gelingt es den Freunden, den Fuchs von seinem Vorhaben abzubringen.

Soweit die Geschichte. Was noch dazu kommt: Max, das Flusspferd, scheint ein wahrer Kunstexperte zu sein. Er erklärt den Freunden Max Klees Bild „Zerbrochener Schlüssel“ und noch ein weiteres Bild im Museum. Die Freunde staunen auch über die Skulpturen und Installationen in den Räumen des Museums. Wer bekommt da nicht Lust, das Sprengel-Museum einmal selbst zu besuchen? Zumal es 2017 sogar als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Siegners Erzählung ist eine amüsante Verquickung einer lustigen und spannenden Kindergeschichte mit der Realität, mit berühmten Bildern in einem Museum für moderne Kunst. Aber es ist eben nicht nur eine quirlige Kindergeschichte, die der Autor geschickt mit einem real existierenden Museum für moderne Kunst verknüpft, Siegner spricht auch nachdenkliche Aspekte an. Kunst gehört ins Museum: „So ein Bild ist doch für alle da“, meint Erdmännchen Gustav.

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Diese Rezension wurde verfasst von ilo; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 30.11.2017