Kuddelmuddel in Omas Kopf

Autor*in
Baumbach, Martina
ISBN
978-3-522-30329-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Heitmann, Michaela
Seitenanzahl
22
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nils’ Oma ist nicht nur ein toller Spielkamerad, sie bäckt auch gute Kuchen und kann trösten. Als Oma zu Nils nach Hause zieht, merkt Nils, dass Oma anders geworden ist. Seine Liebe zu ihr ist ungebrochen, obwohl Oma merkwürdige Sachen macht. An ihrem Geburtstag kennt sie ihre Gäste nicht mehr. Zu Nils hat sie immer noch einen besonderen Zugang, auch wenn sie seinen Namen nicht mehr weiß.

Beurteilungstext

Wie kann man kleinen Kindern diese schlimme Krankheit erklären und trotzdem der kranken Person ihre Würde lassen? Ein schwieriges Unterfangen, das Verfasserin und Illustratorin mit Bravour gelöst haben. Diese Oma war eine ganz besondere Oma, das wird auf den ersten beiden Seiten des Bilderbuchs vermittelt und von diesem Erleben her erklärt sich auch die Zuneigung des Enkels. Ungewöhnlich, dass Oma, obwohl ihre Krankheit, das zeigt ihr Verhalten, schon recht weit fortgeschritten ist, bei der Familie wohnt, ja, sie zieht erst zu Nils und seinen Eltern, als sie wohl nicht mehr fähig ist, ihren Tagesablauf selbst zu strukturieren. Da merkt natürlich auch der Junge, dass bei Oma manches ver-rückt im Kopf ist. Die Eltern tragen das unsinnige Verhalten der Kranken mit großem Verständnis. Sie wird nicht beschimpft und bloßgestellt, auch dann nicht, als sie im Café einer wildfremden Frau auf ihren Teller greift. Oma merkt schon, dass sie anders geworden ist, dass ihr immer mehr aus ihrem Gedächtnis abhanden kommt. Auch diese Erkenntnis vermittelt das Bilderbuch. Oma genießt aber offensichtlich die Zuwendung des Enkels. Nils’ Freundin scheint über die Krankheit der Oma informiert zu sein. Sie nimmt das Fehlverhalten nicht wichtig und weiß es in ein Spiel umzukehren. Beim Geburtstagsfest für die Oma wird deutlich, dass die Krankheit noch weiter fortgeschritten ist. Oma kennt weder ihre eigene Schwester, noch ihren eigenen Namen. Aber selbst jetzt noch findet das Kind einen Zugang zu seiner Oma und schenkt ihr einen Moment des Glücklichseins.
Die Wirklichkeit des Zusammenlebens mit einer an Demenz erkrankten Person ist natürlich viel härter für alle Beteiligten, als in diesem Buch dargestellt. So mag das Buch auch kein Trost sein für Kinder, deren Großeltern an dieser Krankheit leiden. Aber um Kindern, in derem Bekanntenkreis die Problematik der Altersdemenz aufgetreten ist, eine Erklärung und ein Verständnis für diese Verwirrtheit einer vertrauten Person zu geben, dafür ist das Bilderbuch bestens geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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