Krümelchen, die Haselmaus (Eine Mutausgrabefabel)
- Autor*in
- Spangenberg, Peter
- ISBN
- 978-3-7831-2675-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Möller, Dorothee
- Seitenanzahl
- 72
- Verlag
- Kreuz
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2005
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Krümelchen ist eine kleine Haselmaus und lebt ihr erstes Jahr im Wald. Da sie so klein ist, machen ihr viele große Dinge Angst. Doch als immer mehr Tiere ihre Freunde werden, wächst Krümelchens Mut und sie lernt im Alltag zu bestehen. Am Ende findet sie sogar ihre Familie wieder.
Beurteilungstext
Dieses Buch ist so gut gemeint. Detailreich und in vielen Facetten werden die Erlebnisse und Erfahrungen eines Tierkindes geschildert und immer wieder positive Aspekte gesucht und gefunden. Das soll allen Kleinen Mut machen und kann es auch, zumindest, was die Quintessenz der Geschichte betrifft.
Doch Aufbau und Umfang des Erzählten erleichtern diesen Effekt nicht gerade: Aufgeteilt in mehrere Erlebnisse werden vorgeblich Einzelerfahrungen mit Signifikanz berichtet, doch die Erlebnisse wirken künstlich konstruiert und verlieren sich in übermäßiger Geschwätzigkeit. Selbst für erwachsene Leser ist das Aufsuchen des roten Fadens manchmal mühsam - wie viel mehr erst für Kindergartenkinder, die als Zielgruppe angegeben sind. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto gesuchter werden die Dialoge zu den Einzelthemen, desto weniger entsprechen die Partner der Haselmaus dem natürlichen Umfeld und desto mühsamer wird der Abschluss mit dem - vorher nicht absehbaren - Wiedersehen der Familie Haselmaus zurechtgebogen. Das passiert dann im letzten Satz, hängt inhaltlich in der Luft und wirkt völlig zusammenhanglos.
Auch die Illustrationen tragen bei zum widersprüchlichen Bild: Es sind eigentlich recht hübsche, gekonnt gemachte Aquarelle, durchaus geeignet für ein kindliches Publikum. Doch warum sind nur erdige Farbtöne zu sehen, warum spielt sich alles zwischen Moosgrün und Lehmbraun ab? Der Text, vor allem am Beginn der Geschichte, strömt über vor knalligen Farbwörtern: Knallrot, pechschwarz, aschgrau, grasgrün werden dort genannt, später tauchen noch käsegelb, rübenrot, silbern-silbern und gold-gold auf, doch eben nur im Text. Die Bilder bleiben erdig. Das ist eine verschenkte Gelegenheit, eine Einschätzung, die für das ganze Buch gilt.