Kritzl & Klecks Eine Entdeckungsreise in das Land des Zeichnens und Malens

Schlagwörter

• Freundschaft
• Kunst

Teaser

Wer sich fragt, wie die Bilder in Bilderbüchern entstehen, welche Techniken es gibt und wie sie angewendet werden, der findet reichhaltige Informationen im neuen Bilderbuch von Renate Habinger und Verena Ballhaus.

Beurteilungstext

Zwei Meisterinnen ihrer Zunft bieten Einblick in ihre Kunst, so das Motto des neuen Bilderbuches von Renate Habinger und Verena Ballhaus. Beide erzählen zusammen die Geschichte von Herrn Kritzl und Frau Klecks, die sich einladen, miteinander Tee trinken und Spaghetti essen, ein bisschen arbeiten, ein bisschen spazieren gehen und sich so immer weiter aufeinander zu bewegen. Die Geschichte, getragen von einer wunderbar unverbindlichen Leichtigkeit ist jedoch nur das Trägermedium einer anderen Motivation. Hinter den großformatigen und doppelseitenfüllenden Bildern verbirgt sich jeweils ein Blick hinter die Kulissen der Bildentstehung. Die rechte Seite lässt sich auffalten und nun wiederum auf zwei Seiten werden die auf der Handlungsebene gebrauchten bildnerischen Darstellungstechniken vorgestellt und erklärt. So entstehen vor unseren Augen Herr Kritzl und Frau Klecks auf gänzlich unterschiedliche Art und Weise, ihre Häuser, die Spaghetti. Renate Habinger und Linda Wolfsgruber bieten einen ungemein vielfältigen Einblick in die vielgestaltigen Darstellungsvarianten, in die Variationsformen ihres Handwerks der Illustrationskunst. Die künstlerischen Techniken, ihre Werkzeuge und Abläufe werden an Fotos und Ergebnissen erläutert, immer nur mit einigen Stichworten versehen, immer aber mit viel Witz und Freude am Experimentieren ausgestattet. So erweckt das Buch den Eindruck, schon bei der Entstehung viel Spaß bereitet zu haben. Und der Fortgang der Handlung scheint auch eher den noch verbliebenen künstlerischen Varianten als der Logik der Geschichte geschuldet zu sein, was dem Buch überhaupt keinen Abbruch tut - im Gegenteil. Gerade das ein bisschen Widerständige und Verschrobene entpuppt sich als ein besonderes Merkmal des Buches, das den Blick immer wieder auf die Besonderheiten in den Bilder richtet. So ist dieses Buch eine Fundgrube für alle, die sich von besonderen Bildern und ihrer Entstehung verzaubern lassen wollen. Die Darstellung der bildnerischen Komponente hinter den Klappseiten lässt aber auch eine Fokussierung der Geschichte zu, ohne die technischen Fragen zu stark in den Blick zu rücken. So kann dieses Buch sehr vielfältig gelesen werden. Für kleine und große Leser ein echter Gewinn.