Kriegswinter

Autor*in
Terlouw, Jan
ISBN
978-3-8251-7825-3
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Niederländischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
204
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 15jährige Michiel übernimmt einen Brief von einem Nachbarsjungen, der im Widerstand aktiv ist. Als Folge fühlt er sich für die Versorgung eines englischen Piloten in einem Waldversteck verantwortlich. Dafür könnte er von den deutschen Besatzern getötet werden. Er muss sehr vorsichtig agieren und genau überlegen, wem er vertrauen kann.

Beurteilungstext

Die niederländische Originalausgabe des Romans erschien bereits 1972 und ist inzwischen erfolgreich verfilmt. Das Buch ist in den Niederlanden allen Jugendlichen bekannt. Buch und Film erhielten Preise. Nun liegt eine deutsche Übersetzung vor.
Als historischer Roman ist dieses Werk sehr lesenswert. Intensiv beschreibt der Autor Jan Terlouw die Situation im Winter 1944/45 in einem Dorf im Westen der Niederlande. Noch ist die Gegend von den Deutschen besetzt. Das Leben ist gefährlich und schwierig. Aus den Städten kommen hungernde Niederländer, um sich bei den Bauern etwas zu essen zu besorgen. Michiels Familie nimmt oft Leute über Nacht auf. Mit dem Protagonisten erfährt der Leser, wie schwierig es ist, sich in diesen Zeiten richtig zu verhalten. Die Niederländer hassen die Deutschen, aber trotzdem rettet ein deutscher Soldat den jüngeren Bruder des Jungen vom Dach. Michiel fühlt sich verpflichtet, einen abgeschossenen und verletzten englischen Piloten im Wald zu versorgen. Durch den Krieg ist der 15jährige erwachsen geworden und übernimmt Verantwortung. Wem aber kann er trauen? Er spürt, dass es einen Verräter gibt, der seine Taten kennt und Menschen, mit denen Michiel zu tun hat, an die Deutschen verrät, aber wer ist es? Der Vater des Jungen, der Bürgermeister des Dorfes, wird von den Deutschen stellvertretend erschossen, weil die Besatzer nicht herausfinden, wer einen ihrer Soldaten erschossen hat. Als Michiel erkennt, dass eigentlich sein Nachbar und der Pilot, den er verpflegt, die Verantwortlichen waren, gerät er in Gewissenskonflikte.
Dem Autoren ist es hervorragend gelungen, die Gewissenskonflikte zu zeigen, denen Menschen im Krieg ausgesetzt sind, wunderbare Grautöne und nicht schwarz-weiß. Der Krieg macht aus Menschen mordende Wesen. Anderen gelingt es zu helfen. Menschen, die einem nahe stehen, können aus politischer Überzeugung anders handeln, als man sich wünschen würde.
Das Buch wirbt für den Frieden und ist auch für deutsche Leser ein überzeugendes Beispiel der jüngeren Geschichte, gut geeignet für den Geschichtsunterricht in Verbindung mit dem Fach Deutsch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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