Krieg und Freundschaft

Autor*in
Verroen, Dolf
ISBN
978-3-7725-1945-1
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Dematons, Charlotte
Seitenanzahl
146
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kees und Joop fühlen sich verbunden und werden trotz ihrer Verschiedenheit Blutsbrüder. Sie bleiben sich fremd, weil Kees Eltern mit den Deutschen zusammenarbeiten, während Joops Eltern Widerständler gegen die deutsche Besatzer verstecken. Die Trennung der Buben wird durch den Besuch unterschiedlicher Schulen verstärkt. Als die Niederlande befreit sind, sieht Joop, dass die Wohnung des Freundes zerstört ist und erfährt, dass alle ins Gefängnis gekommen sind. Joop will seinen Freund suchen.

Beurteilungstext

Ein eher stilles, leises Buch, obwohl es den 2. Weltkrieg in den Niederlanden aus der Sicht eines Jungen betrachtet und die entsetzlichen Geschehnisse in dieser Zeit nicht verschweigt. Aber wer abenteuerliche Kriegserlebnisse erwartet, wird enttäuscht sein.
Das Buch berichtet in sehr kurzen Kapiteln von der Außenseiterrolle Joops, die durch seine starke Kurzsichtigkeit begründet ist. Als Kees in die Klasse kommt, fühlen sich die beiden Jungen zueinander hingezogen. Einer scheint den anderen zu brauchen, obwohl sie aus unterschiedlichen Wohngebieten stammen und wenig voneinander wissen. Dazwischen werden die Vorkommnisse während des Krieges immer aus dem Blickwinkel von Joop berichtet: Das Verschwinden der jüdischen Mitschüler, der Schulausfall, das Verstecken der Widerständler in der eigenen Wohnung, die Schikanen der mit den Deutschen zusammen arbeitenden Niederländern, die Razzien und Erschießungen.
Joop wäre gerne mit Kees auf die Handelsschule gegangen, aber er bekommt eine Empfehlung für das Gymnasium und die Eltern möchten, dass er dorthin geht. So trennen sich die Wege der Freunde. Einmal begegnet Joop mit seiner Mutter dem Kees, der für die Winterhilfe der Deutschen sammelt. Beide tun so, als kennten sie sich nicht. Aber trotz der weiteren Kriegsereignisse, vergessen kann Joop seinen Freund nicht. Als der Krieg vorbei ist und er erfährt, dass Kees Familie wohl im Gefängnis ist, beschließt er, den Freund zu suchen.
So ist das Kriegsbuch vor allem auch ein Freundschaftsbuch, das zeigt, wie Freundschaft auch von äußeren Umständen abhängig ist.
Viele kleine Zeichnungen illustrieren die einzelnen Kapitel. Sie sind historisch genau und führen heutigen Lesern die Zeit während des 2. Weltkrieges gut vor Augen. Auch das Titelbild berichtet davon. Im tiefen Blau sind schwarze Skizzen zu entdecken, die auf den Inhalt des Buches hinweisen. Im Rampenlicht gleichsam schaut uns Joop auf dem Titelbild an.
Beim Thema 2. Weltkrieg ist der Aspekt, wie unsere Nachbarländer mit der Besetzung durch die Deutschen umgegangen sind, durchaus wichtig und kann bei entsprechenden Projekten erörtert werden.
In der Schule wird das Buch kaum zum Einsatz kommen, zu speziell ist diese mögliche Seite tiefer Trauer, die hier dargestellt ist. In einer Beratungsgruppe für trauernde Mädchen könnte das Buch hilfreich sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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