Krähes wilder Piratensommer
- Autor*in
- Nilsson, Frida
- ISBN
- 978-3-8369-6186-8
- Übersetzer*in
- Buchinger, Friederike
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 142
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 8-9 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Endlich hat sich Ebbas bester Freund Krähe wieder gemeldet! Er will mit ihr gemeinsam die Sommerferien verbringen, am liebsten auf einer der Inseln von Aland, wo noch echte Piraten ihr Unwesen treiben sollen. Doch fast ohne Geld und mit wenig Proviant zu reisen ist für die beiden Abenteurer eine echte Herausforderung.. Da sind Mut, Tatkraft und Erfindungsgeist gefragt – genau das Richtige für Ebba und ihren gefiederten Begleiter.
Beurteilungstext
Es ist bereits das zweite Buch über Krähes Abenteuer, der zweite Sommer mit dem Mädchen Ebba, von dem die schwedische Autorin Frida Nilsson erzählt. Man muss den ersten Band aber nicht gelesen haben, denn in einem vorangestellten Brief und immer mal wieder rückblickend lässt sich erahnen, wie das ungleiche Pärchen sich gefunden und eine fröhliche und spannende Ferienzeit miteinander verbracht hat. Von Beginn an fasziniert Ebbas innige Beziehung zu dem Vogel, der wie ein Junge spricht, sich so benimmt und offensichtlich auch von anderen Menschen so behandelt wird. Er braucht keinen anderen Namen, er ist Krähe, damit basta. „Typisch Krähe“ ist er oft vorlaut, manchmal rechthaberisch und stur, immer unternehmungslustig. Er kann aber auch nachdenklich und verletzlich sein und sein Wagemut schlägt dann in Angst um. Ebba kennt seine Eigenheiten und weiß damit um zugehen, mal verständnisvoll und nachgiebig, mal mit Konfrontation und Strenge, wie echte Freunde eben. Selten kommt es zum Streit, denn Ebba ist feinfühlig, macht sich viele Gedanken und möchte ihre Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. So willigt sie nach einigem Überlegen in Krähes Plan ein, sich mit Bus, Fähre und Rad auf die Reise zu begeben um zu den Aland-Inseln zu gelangen, wo es noch echte Piraten geben soll. Krähe besitzt sogar ein eigenes kleines Lastenfahrrad, das er im Stehen betätigen kann. Noch schnell schreibt Ebba einen Abschiedsbrief an ihre Eltern, damit sie sich keine Sorgen machen, und mit dem Geld aus ihrem Sparschwein, das gerade für die Busfahrt reicht, geht es los.
In übersichtlichen Kapiteln mit eingefügten lustigen Zeichnungen von Anke Kuhl lässt die Autorin das Mädchen aus seiner Sicht in altersgerechter und lebendiger Sprache erzählen. Dabei vergisst man leicht, dass es sich bei ihrem Freund um einen Vogel handelt, so unbekümmert und selbstverständlich geht Ebba mit ihm um. Wenn er etwa Süßigkeiten aus dem Laden klaut, besteht sie darauf, dass die Sachen zurückgebracht werden. Natürlich muss Krähe auch im Rahmen seiner Möglichkeiten im Hotel „Miesmuschel“ mithelfen und bis zum Umfallen schuften, damit eine schäbige Unterkunft und Reisegeld für die Fähre bezahlt werden können. Trotzdem ist Krähes Tatendrang ungebremst, denn er hat am Hafen eine finstere Gestalt entdeckt, die verdächtig nach einem Piraten aussieht. Als kurz darauf sein Lastenfahrrad verschwindet, ist für ihn klar, wer es gestohlen hat und verfolgt werden muss. Doch bis zur Aufklärung des „Falles“ und zum berührenden Ende braucht es noch viele überraschende und im Nachhinein plausible Wendungen, die das Buch zu einem nicht nur für Kinder höchst unterhaltsamen und anregenden Lese-Erlebnis machen. Mit ihrer Kunst, Fiktion und Wirklichkeit miteinander zu verknüpfen, authentische und markante sowie liebenswerte Charaktere zu erschaffen und der Phantasie Flügel zu verleihen, tritt Frida Nilsson in die Fußstapfen von Astrid Lindgren und hat den nach ihr benannten Literaturpreis zu Recht verdient.
Zum Vorlesen und späteren Selber-Lesen eignet sich das Buch sehr gut vom ersten Schuljahr an und ist als Klassenlektüre zum Thema Freundschaft ab der 3. Klasse sehr zu empfehlen.